Das mit dem Marketing und den Marketing-Trends an sich ist so eine Sache. Jeder, der schon mal mit einem Marketer gesprochen hat, ist sich sicher: „Und? Was der oder die von sich gibt, das könnt ich jederzeit auch…“ – Stimmt. Und genau so schauen dann auch 99,73 Prozent aller Kampagnen aus. Entweder nur deswegen so gemacht, weil´s dem Chef gefällt. Oder so abgespaced, weil »die Kreativen« hoffen, damit wieder irgendwo irgendeinen urüberdrübersuperfancy Preis zu gewinnen. Und wer beides nicht auf die Reihe bringt, der checkt sich ein Konsulting-Unternehmen und macht mal 23 Workshops zur Vision, Markenfindung, USP, Markenkern, Personas etcetc. – btw: für Erstbucher bieten wir von K2-Konsulting Workshops zum Kennenlernpreis ab € 17.798,- [zzgl. Spesen]!

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Sieht man ein wenig hinter die Kulissen der Werbe- und Marketingbranche – und ja, wir schauen mit und bei unseren zahlreichen internationalen Kunden Tag täglich hinter den Vorhang –, könnte man glauben, die Flut an Trends und Mindmaps und Powerpoints und Whitepaper und Social Media Strategien und und und hat einzig und allein einen »wahren« Grund: King oder Queen of Bullshit-Bingo zu werden bzw. zu bleiben. Gerade zum Jahreswechsel jagt eine „Marketings Trends 2023“, „Top 10 Social-Media-Trends 2023“, „Social Media-Entwicklungen 2023“, „Die 4 wichtigsten Trends im Marketing 2023“, „14 Thesen für erfolgreiches Marketing 2023“-Meldung die nächste. Dabei geben sich Expertinnen und Experten, Zukunftsforscherinnen und Zukunftsforscher, Influencer und Gurus die Klinke in die Hand.

Leicht verdientes Geld dank der »Marketing-Trends«

Nicht zuletzt einer der zwei Hauptgründe, warum wir im Konsulting-Business gelandet sind, liegt auf der Hand. In keiner anderen Branche kann man mit so viel heißer Luft so leicht so viel Geld verdienen. Was Mitbewerber zu Kommentaren wie „A company which feels it has to define the purpose of mayonnaise has in our view clearly lost the plot“ veranlasst, bringt uns Millionen, indem wir in zahlreichen Sessions genau diesen »purpose« herausarbeiten. Und das Beste daran: wir tauschen in den Präsentationen einfach Name und Logo aus, und schon verdienen wir mit dem gleichen Bullshit doppelt und dreifach – tja, that´s how it runs 😉

Ein kleine Gruppe bei einem Meeting, Stichwort Marketing-Trends.
(c) AdobeStock
„Bingo!“

Herr, lass Hirn regnen

Aber zäumen wir das Marketing-Pferd einmal von der anderen Seite auf. Aktuelle Studien zeigen, dass bald ein Drittel der Influencer-Marketing-Budgets für »Virtual Influencer« verwendet werden. „Das Thema wird kommen und es wird groß.“ Wir von K2-Konsulting meinen: Wenn das passiert, kann einem Marketing schon jetzt leidtun. Denn was ist an virtuellen Influencern authentischer als an »echten« Menschen? War Authentizität nicht eine der ganz großen Forderungen der letzten Jahre an die Marken-Kommunikation?

Interessant ist auch eine der zahlreichen „Experte-Empfehlungen“ zur GenZ. Demnach dominiert die GenZ weiterhin die Algorithmen. Während die älteren Generationen Social Media oft als stille Beobachter nutzen, sorgt GenZ für Engagement. Durch Liken, Teilen und Kommentieren ist die GenZ dafür verantwortlich, was sich verbreitet. Das macht es für Marken wiederum extrem wichtig, genau diese Zielgruppe zu erreichen. Nur mag es durchaus so sein, dass die GenZ für Engagement sorgt, aber leider nicht für die Umsätze an den Kassen. Denn die Kaufkraft befindet sich immer noch fest in Händen der Babyboomer und GenX.

K2-Konsulting empfiehlt daher: unterscheiden sie zwischen »Likern« und »Käufern«. Und ja, akzeptieren und berücksichtigen sie in ihren Maßnahmen, dass mittlerweile auch Plattformen wie YouTube oder TikTok als »Suchmaschinen« genutzt werden. Und, letzter Ratschlag: nur weil es nicht mehr Radio, Fernsehen oder Zeitung heißt, heißt das nicht, dass man eine Maßnahme auf allen Kanälen gleich schalten kann. Selbstverständlich muss eine Story auf TikTok anders erzählt werden als auf YouTube als auf Instagram als auf YouNameIt. „Veränderung bedeutet auch immer Chance“ gilt auch noch im Jahr 2023ff.

»Ihre« Nachhaltigkeitsstrategie für »unsere« Penthäuser

Und bevor sie jetzt [auch noch] all ihre Maßnahmen hinsichtlich Nachhaltigkeit prüfen bzw. adaptieren: vergessen sie es! Um Unternehmen von Grund auf nachhaltig zu verändern braucht es Mut und den Freiraum für ein radikales Umdenken. Bis diese »Nachhaltigkeitsstrategie« fertig und implementiert ist, gibt es entweder TikTok & Co. nicht mehr oder wir haben bis dahin so viel Geld verdient, dass wir damit unsere kleinen 15.000m2 Penthäuser in New York, London, Tokyo, Zürich, Singapur und Rio heizen könnten. Also mit dem Verbrennen der Geldscheine.

In diesem Sinn: Werbung im Metaverse können sie sich sparen. Machen sie stattdessen Werbung, die mit den Werten eines breiten Querschnitts der Bevölkerung zu tun hat. Nicht für die Werber und Marketer in ihren Blasen. Aber dazu mehr in einem anderen Beitrag.

(Bilder: AdobeStock)

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