Jahrelang fehlte es in der Medizin an bahnbrechenden Innovationen. Wohin man auch schaute, überall stagnierten die Umsätze, während die Lebenserwartung der Bevölkerung stieg. Trotz des demografischen Wandels gelang es einfach nicht, über ein gesundes Maß hinaus zu wachsen. Auch die großen orthopädischen Kliniken krankten an demselben Phänomen. Nicht einmal die Entwicklung kleinschrittig inkrementeller Verbesserungen in der Endoprothetik konnte das Blatt wenden, trotz einer steigenden Anzahl von Eingriffen, bei denen bereits im Vorfeld absehbar war, dass das Operationsergebnis die Patient:innen nicht zufriedenstellen würde.
Deshalb fühlten wir uns dazu berufen, der Ausschreibung mit dem Arbeitstitel »Profit vor Gesundheit« von Kliniken und Spitälern im Jahre 2004 zu folgen. Um der Stagnation entgegenzuwirken, erarbeiteten wir in Rekordzeit das Prinzip Same time – many places für allgemein Versicherte™, das jedoch bedauerlicherweise völlig falsch angewendet wurde, und das weniger fehleranfällige Konzept Introduction of the middleman für allgemein Versicherte™.
So funktioniert das Prinzip Same time – many places für allgemein Versicherte™: Da der Chefarzt im Vergleich zu allen anderen Ärzt:innen die höchsten Kosten für seine Leistungen abrechnen kann und Klonen noch keine veritable Option darstellt, schlugen wir vor, auf seinen Namen operative Eingriffe vorzunehmen, die effektiv aber von Assistenzärzt:innen oder herumstehenden Passanten durchgeführt werden. Selbstverständlich beinhaltete unser Vorschlag nicht, Operationen an unterschiedlichen Standorten zeitgleich abzurechnen, während der Chefarzt im selben Zeitfenster auch noch Sprechstundentermine in Rechnung stellt, während er sich im Urlaub befindet. Leider wurde unser Ansatz nicht wie beabsichtigt umgesetzt. Daher mussten wir ein anderes Konzept entwickeln.
Die neue Idee also: Introduction of a middleman für allgemein Versicherte™: Wie wir seit dem antiken Griechenland wissen: „Once a plan gets too complex, everything can go wrong.“ Deshalb waren Simplicity und Deppensicherheit bei diesem Ansatz key. Unser Konzept war, Assistenzärzt:innen für das gesamte Patient:innenmanagement einzusetzen, speziell auch während der Sprechstunden. Für die letzten 30 Sekunden des Termins sollte dann aber der Oberarzt hinzukommen, um die medizinische Diagnose und die Therapievorschläge zu verkünden. Ideal, um den teureren Tarif abzurechnen. In einem ersten Praxistest konnte der Oberarzt direkt bis zu 30 Behandlungen pro Stunde abrechnen, und trotzdem blieb noch genügend Zeit, um den Krankenschwestern und weiblichen Praxisassistentinnen nachzusteigen. Eine Win-Win-Win-Situation für fast alle.
Unser neues Konzept, an dem wir aktuell arbeiten, heißt: Do it yourself für allgemein Versicherte™. Hier wird man via Telemedizin dazu angeleitet, simple operative Eingriffe an sich selbst zu Hause durchzuführen. Da der Oberarzt sich die letzten 3 Sekunden der Gesprächsaufzeichnung anhört, können diese Leistungen ebenfalls zum Höchsttarif abgerechnet werden. Wir freuen uns, bereits erste Kliniken beim Onboarding des Konzepts begleiten zu dürfen.
K2 – Pushing the Medical Frontier Beyond Healthcare.
(Bild: unsplash.com)