Nach monatelangen Gehaltsverhandlungen zwischen Weihnachtsmanngewerkschaft und internationalem Spielzeughandel hinter verschlossenen Kältekammern renommierter Wellnessoasen wurden diese nun ergebnislos abgebrochen und offiziell für gescheitert erklärt – mit weitreichenden Folgen, denn die Gewerkschaft Weihnachtsmann ruft nun zu einem historischen Streik auf, der die bevorstehende Feiertagssaison gefährdet. Einziger kleiner Lichtblick: Bisher ausgelieferte Geschenke müssen nicht zurückgegeben werden. Vorerst.
„Es ist an der Zeit, dass die Welt erkennt, dass auch wir, »DIE« Feiertagsikonen schlechthin, unsere gerechten Löhne verdienen“, erklärt der Vorsitzende der Weihnachtsmanngewerkschaft, Rudolph Rauspol, auf einer Pressekonferenz, die direkt vom Nordpol gestreamt wurde. „Die Zeiten, in denen wir nur mit Milch und Keksen abgespeist wurden, sind vorbei. Oder glauben sie wirklich, dass uns die Inflation nicht trifft, nur weil wir der Weihnachtsmann sind? Allein wenn ich an die gestiegenen Futterkosten für unsere Rentiere denke, wird mir ganz schwummrig!“
Dabei liegen die Forderungen der Gewerkschaft Weihnachtsmann seit langem klar formuliert unter den Weihnachtsbäumen: Längere Pausen sowie einen Pensionsanspruch für die Rentiere schon ab dem 3. Lehrjahr, bessere Arbeitsbedingungen in der Werkstatt, höhere Zuckerstangenzulagen und einen Bonus für besonders anspruchsvolle Kamine.
Außerdem will man den Bonus für Kinder mit unaufgeräumten Zimmern streichen – eine Entscheidung, die das Herz vieler Kinder treffen wird, „aber gerade chaotische Kinderzimmer sind mittlerweile ein ernsthaftes Risiko für die Effizienz unserer Weihnachtsmann-Teams. Unsere Rentiere müssen einen sicheren und ordentlichen Landeplatz haben. Ein unordentliches Zimmer kann zu unvorhersehbaren Flugmanövern führen – das ist gefährlich, sowohl für sie als auch für mich als Weihnachtsmann„, so Rauspol.
Spielzeughandel empört über Weihnachtsmann-Streik
Der Spielzeughandel reagiert jedenfalls empört auf die Forderungen und behauptet, die Kosten könnten jederzeit ganz unbürokratisch auf die Preise für Geschenke umgelegt, sprich den Schenkenden umgehängt werden. Ein Sprecher dazu besorgt: „Ein Weihnachtsmann-Streik könnte zu einer dramatischen Verknappung von Puppen, Legos und Spielkonsolen aller Art führen. Wir können nicht garantieren, dass jedes Kinderzimmer dieses Jahr so gut gefüllt sein wird wie sonst.“
Doch wie es scheint, dürfte sich der Streik der Weihnachtsmänner eher ausweiten als legen. Denn – noch unbestätigten – Gerüchten zufolge wird sich die Gewerkschaft Elfen ebenfalls solidarisch dem Streik anschließen und weigern, Spielzeug zu produzieren, bis die Forderungen erfüllt werden. Und auch die Rentiere haben beschlossen, ihre traditionelle Schlittenfahrt zu verweigern, bis ihre Arbeitsbedingungen verbessert werden.
Inzwischen türmen sich die Geschenke in den Lagerhäusern, und die Kinderwelt ist in Aufruhr, da die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, 2023 nicht einmal eine Tonne Geschenke unter dem Weihnachtsbaum zu finden. Verängstigte Eltern berichten bereits von panischen Last-Minute-Einkäufen und leeren Spielzeughandelsregalen.
Die Welt wartet jedenfalls gespannt darauf, wie diese ungewöhnliche Situation gelöst wird, und ob es in diesem Jahr doch noch ein paar Geschenke unter dem Baum geben wird. Einige Kinder fragen sich bereits besorgt, ob der Weihnachtsmann sie vielleicht vergessen hat oder ob es an der Zeit ist, auf alternative Geschenkelieferanten umzusteigen. In diesem Sinn starten Kinderrechtsaktivisten eine Kampagne mit dem Hashtag #WeihnachtenMussGeschenke, um gegen die drohende Leere am Gabentisch zu protestieren.
K2 – wir kaufen uns unsere Geschenke selbst. Seit 1999.
(Bilder: AdobeStock)