Es kommt de facto einer Revolution im Bildungssystem gleich: Wie das Bildungsministerium noch vor der kommenden Nationalratswahl verkünden wird, sollen ab dem Studienjahr 2025/26 Kaffee und Netflixabo in den Studiengebühren inkludiert sein! Diese bahnbrechende Entscheidung soll das Studentenleben angenehmer gestalten und den stressigen Studienalltag mit einer Prise Unterhaltung und Koffein versüßen.

Ein Sprecher von Bildungsminister Martin Polaschek erklärt die bevorstehende Entscheidung so: „Wir verstehen, dass das Studentenleben oft herausfordernd ist, und wir möchten sicherstellen, dass die Studierenden während ihres akademischen Weges auch Gelegenheit zum Entspannen haben. Daher haben wir beschlossen, Kaffee und ein Netflixabonnement in die Studiengebühren aufzunehmen, um den Studierenden ein wenig Freude zu bereiten. Diese innovative Maßnahme wird eingeführt, um den ständig wachsenden Anforderungen an die Studierenden gerecht zu werden und ihnen eine ausgewogene Study-Life-Balance zu ermöglichen. Statt sich um Kaffeebeschaffung oder den neuesten Streamingdienst kümmern zu müssen, können sich Studierende nun voll und ganz auf ihre Studieninhalte konzentrieren.“

Geistig fit und leistungsfähig

Ein anonym bleiben wollender Rektor einer großen heimischen Wirtschaftsuniversität betont, dass diese Entscheidung nicht nur den Lernprozess unterstützen, sondern auch das soziale Miteinander auf dem Campus fördern werde. „Kaffee und Netflix sind heutzutage genauso wichtig wie Bücher und Vorlesungen. Der Kaffee wird an zahlreichen Standorten auf dem Campus kostenlos angeboten, um sicherzustellen, dass die Studierenden stets gut versorgt sind, um sich durch lange Nächte des Lernens zu kämpfen. Damit wird sichergestellt, dass unsere Studierenden nicht nur gut ausgebildet, sondern auch geistig fit und leistungsfähig sind.

Die Einbindung eines Netflixabos in die Studiengebühren wird als Maßnahme zur Förderung der Entspannung und des mentalen Wohlbefindens betrachtet. Studierende können nun nicht nur ihre Köpfe in Büchern, sondern auch in ihren Lieblingsserien und Filmen vergraben, ohne zusätzliche Kosten tragen zu müssen – denn das Studentenleben ist ohnehin teuer genug, wenn man bedenkt, das mancherorts ein halbes Bier schon sieben, acht Euro kostet“, erklärt er bei Kaffee und Kuchen.

Eine müde Studentin hinter einem Berg von Büchern, Stichwort Netflixabo.
(c) AdobeStock
Müde und frustrierte Studenten und -innen sollen mit dieser Maßnahme künftig der Vergangenheit angehören.

Kaffee und Netflixabo – SNU oder innovative Bildungspolitik?

Die Reaktionen auf diese Ankündigung sind gemischt. Einige Studenten und -innen freuen sich über die zusätzlichen Annehmlichkeiten, während andere die Entscheidung als Ablenkung von wichtigeren Bildungsfragen kritisieren. Diejenigen, die bereits Kaffeeliebhaber und -innen sind, begrüßen die Idee, während andere vorschlagen, dass das Geld besser für die Verbesserung der Bibliotheksressourcen oder den Ausbau der digitalen Infrastruktur verwendet werden sollte. „Es hat zudem den Anschein, als wäre das entweder ein SNU (Anmerkung: Strategisch notwendiger Unsinn), oder ein Wahlzuckerl der Regierungspartei für die kommende Nationalratswahl“, so der 37-jährige BWL-Student Jakob Sohnemann im Gespräch mit K2-Magazine.

Who´s next/ What´s next?

Es wird in weiterer Folge erwartet, dass andere Bildungseinrichtungen diesem Beispiel folgen werden, und die Diskussion darüber, welche Annehmlichkeiten noch in den Studiengebühren enthalten sein sollten, ist bereits im Gange. Möglicherweise steht die Bildungslandschaft vor einer neuen Ära, in der nicht nur Wissen, sondern auch Komfort und Unterhaltung zum festen Bestandteil des Studiums gehören.

Unabhängig von den Meinungen wird die Einführung von Kaffee und Netflix in den Studiengebühren zweifellos für die eine und andere durchaus hitzige Diskussion sorgen.

K2 – wir schauen Netflix ausschließlich mit einem Kaffee in der Hand. Seit 1999.

(Bilder: AdobeStock)

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