In einer Welt, in der jede und jeder auf der Suche nach dem nächsten großen Trend ist, um sich selbst zu optimieren, hat die Wellness-Industrie wieder einmal die Grenzen des Sinnvollen überschritten. Dieses Mal geht es um „Luftyoga“ – eine Praxis, die behauptet, das ultimative Gleichgewicht zwischen Körper, Geist und Luft zu finden.
Luftyoga, auch bekannt als „Aeriothérapie“ oder „Himmelsstretching“, ist die jüngste Errungenschaft der Wellness-Gurus, die behaupten, dass herkömmliches Yoga zu bodenständig ist. Statt auf einer Matte auf dem Boden zu liegen, hängen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Seilen oder in speziell konstruierten Schwebenestern von der Decke.
Die Befürworter von Luftyoga schwärmen von den Vorteilen, die diese Praxis bieten soll. Angeblich verbessert sie die Durchblutung, fördert die Entspannung und stärkt die Körperhaltung – und das alles, während man kopfüber an einem Seil hängt wie eine überreife Frucht.
Die Kritiker hingegen weisen darauf hin, dass Luftyoga mehr mit Zirkusakrobatik als mit echter spiritueller Entwicklung zu tun hat. „Es ist schwer, in sich selbst zu ruhen, wenn man die ganze Zeit damit beschäftigt ist, nicht aus dem Nest zu fallen“, bemerkt ein skeptischer Beobachter.
Luftyogast du schon?
Trotzdem erfreut sich Luftyoga zunehmender Beliebtheit, vor allem unter jenen, die bereit sind, jeden Trend mit offenen Armen – oder in diesem Fall, offenen Beinen – zu begrüßen. Die sozialen Medien sind voll von Fotos und Videos von Menschen, die in schwindelerregenden Positionen in der Luft hängen und dabei ein friedliches Lächeln auf den Lippen tragen.
Experten warnen jedoch davor, dass Luftyoga nicht für jeden geeignet ist. „Wenn sie unter Schwindel, Höhenangst oder einem starken Hang zum Ridikülisieren leiden, sollten sie diese Praxis vielleicht meiden“, empfiehlt ein mit beiden Beinen fest am Boden stehender Yoga-Lehrer mit gesundem Menschenverstand.
Am Ende des Tages bleibt Luftyoga vielleicht nur ein weiterer vorübergehender Trend in der schier endlosen Liste der absurden Wellness-Praktiken. Aber wer weiß, vielleicht ist es genau das, was wir alle brauchen, um uns vom Boden der Tatsachen zu lösen und uns in die Lüfte der Selbstoptimierung zu erheben – oder zumindest einen guten Lacher zu haben.
K2 – wir hängen kopfüber (ab). Seit 1999.
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