Die Welt des Laufens und Joggens – eine endlose Straße voller Tücken und Fettnäpfchen, wo das einzige Rennen ist, wer schneller rot wird: Sie oder die Ampel. Hier sind sieben Anfänger- und Anfängerinnenfehler, die sie beim Laufen auf jeden Fall vermeiden sollten, es sei denn, sie möchten ihre Joggingrunde in ein episches Comedy-Event verwandeln:
- Das Schuhwerk
Anfänger und -innen denken oft, dass Laufen so einfach ist wie das Tragen von alten Turnschuhen. Aber warten sie nur, bis sie mit den Schuhen ihres Großvaters oder ihrer Großmutter auf dem Asphalt klappern und sich fragen, warum ihre Füße schmerzen wie nie zuvor. Wenn sie dagegen glauben, dass sie mit einem Paar ausgelatschter Flip-Flops und einem zu engen Businessanzug loslegen können, dann sind sie – zumindest – auf dem besten Weg, einen neuen Trend zu setzen: den des „Laufenden Clowns“. - Das Zeitmanagement
Manche denken, Laufen sei wie ein Spaziergang im Park – bis sie merken, dass sie bereits nach 10 Minuten außer Atem keuchend am Boden liegen, während Spaziergänger sie mitleidig anschauen. Und nach einer halben Stunde stehen sie vielleicht schon drei Kilometer von zu Hause entfernt und würde am liebsten einfach kurz mal sterben. Spätestens dann wird Google Maps ihr neuer bester Freund sein, und sie lernen, dass Rückweg-Planung genauso wichtig ist wie ein »langsamer« Start. - Die Outfit-Wahl
Ein häufiger Fehler ist es, sich wie ein neonfarbener Regenbogen zu kleiden, in der Hoffnung, dass sie jeder Autofahrer sieht. Aber seien sie gewarnt: Sie könnten nicht nur die Aufmerksamkeit von Autofahrern auf sich ziehen, sondern auch von farbenblinden Enten, die sie für eine Landebahn halten. - Die Atmung
Laufen bedeutet nicht, dass sie atmen wie ein asthmatischer Dampfzug. Nein, das ist nicht das Geräusch, das sie hören wollen, wenn sie vorbeilaufen. Lernen sie, ruhig zu atmen, damit die Nachbarn nicht denken, es sei ein Orkan im Anmarsch. - Die Ernährung
Ein weiterer Fehler ist es, vor dem Laufen eine komplette Mahlzeit zu verputzen und dann zu hoffen, dass ihr Magen den Lauf – notgedrungen ohnehin – einfach so mitmacht. Spoiler: Er tut es nicht. Es sei denn, sie sind auf der Suche nach einer neuen Disziplin im Erbrechen. - Die Dehnung
Denken sie nicht einmal daran, nach dem Laufen auf Dehnübungen zu verzichten. Sonst werden sie am nächsten Tag aufwachen und versuchen, wie eine Statue von Da Vinci’s „Der Vitruvianische Mensch“ zu gehen. Nicht sehr effektiv.
Oder sie Ignorieren einfach die jahrelange Weisheit von Expertinnen und Experten und laufen direkt drauf los. Schmerzhafte Muskelkrämpfe sind schließlich eine großartige Erinnerung daran, dass ihr Körper auch Grenzen hat. - Das Ignorieren des Wetters
Ein wahrer Anfänger•innenfehler ist es, sich nicht darum zu scheren, ob es stürmt, regnet oder schneit. Schließlich sind sie ein Krieger des Laufens, nicht wahr? Aber wenn sie bei einem Wolkenbruch wie ein durchnässter Hund nach Hause trottend aussehen wollen, dann bitte, ignorieren sie das Wetter ruhig weiter. - Das GPS-Dilemma
Der geübte Anfänger und die geübte Anfängerin zieht das brandneue GPS-Laufarmband an, um die Strecke zu verfolgen. Nachdem er•sie versehentlich auf „Marathon“ anstatt auf „Anfänger“ geklickt hat, finden sie sich plötzlich mitten in der Wildnis wieder und beginnen, Flüche zu murmeln, während sie versuchen, sich durch ein Dickicht von Brennnesseln zu kämpfen. - Die Über-/ Motivation
Und schließlich, die größten Fehler von allen: Zum einen denken, dass sie allein sind. Es mag zwar aussehen, als wären sie allein auf der Strecke, aber glaub sie uns, jeder Jogger und auch jede Joggerin hat seine•ihre eigenen Dämonen zu bekämpfen – sei es die innere Stimme, die nach Schokolade schreit, oder der viel zitierte und mittlerweile eindeutig wissenschaftlich bewiesene innere Schweinehund.
Und zum anderen gibt es da auch diese Filme, wo der Held praktisch aus dem Nichts zu einem Marathonläufer wird. Aber – Hand auf´s Herz – realistisch betrachtet sollten sie nicht erwarten, beim ersten Lauf gleich auch als erster durch´s Ziel zu kommen. Und auch nicht beim zweiten…
In diesem Sinn: Lassen sie sich nicht von diesen Anfänger•innenfehlern entmutigen. Schließlich ist Laufen wie das Leben: Sie werden stolpern, sie werden schwitzen, aber am Ende werden sie immer noch vorankommen, auch wenn es nur im Schneckentempo ist.
K2 – wir laufen. Ohne Schuhe und ohne Pause. Seit 1999.
(Bilder: Pixabay.com)