Die seit kurzem offizielle Digitalisierungs-Staatsekretärin der Republik Österreich, Claudia Plakolm (ÖVP), die mit 15 Jahren zur Militärmusik wollte und (nebenbei?) seit Oktober 2014 Wirtschaftspädagogik an der Uni Linz studiert, ist buchstäblich jeden einzelnen Cent ihres 16.876 Euro Bruttogehalts 14 x im Jahr (exklusive Nebengeräuschen wie Dienstwagen mit Chauffeur etc.) wert. Oder wäre ihnen die Idee in den Sinn gekommen, um die Digitalisierung auch im ländlichen Bereich voranzubringen und um älteren Menschen dabei zu helfen, das Internet besser zu verstehen und zu nutzen, selbiges zu übersetzen?

Eben.

„In einer Welt, in der das Internet allgegenwärtig ist und digitale Kommunikation den Ton angibt, fühlen sich ältere Menschen oft wie Touristen in einer fremden, unbekannten Stadt. Und um dieses Online-Leben für uns ältere Generation zu vereinfachen, werden wir das Internet für Senioren übersetzen“, so eine 52-jährige PR-Mitarbeiterin Plakolms in einer schriftlichen Beantwortung unserer Fragen, die sie uns per Fax übermittelte.

„Anstatt sich in einem undurchdringlichen Dickicht aus technischen Begriffen und akronymen Verwirrungen zu verlieren, werden wir das Internet in eine freundliche, einladende Umgebung verwandeln, in der ältere Menschen wie ich sich endlich wie zu Hause fühlen können“, schreibt die Mitarbeiterin weiter.

Wie funktioniert das? Ganz einfach! Aufbauend auf dem Code von »Kaufhaus Österreich« wird es eine ganz neue Plattform geben (Arbeitstitel „Plakolm“). Diese bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche, die mit großzügigen Schaltflächen, klaren Anweisungen und einer einfachen Navigation gestaltet ist. Statt sich durch unzählige Menüs zu kämpfen, können Senioren und -innen mit einem einzigen Klick das finden, wonach sie suchen. Von E-Mail bis zu sozialen Medien, von Online-Shopping bis zu Nachrichten – Plakolm macht das Internet zu einem Ort des Vergnügens und der Bequemlichkeit für ältere Menschen.

Aber das ist noch nicht alles! Plakolm bietet – sozusagen als Herzstück – auch eine integrierte Übersetzungsfunktion, die Fachbegriffe und Technojargon in klare, verständliche Sprache umwandelt – einer Mischung aus einfacher Grammatik, großen Schriftarten und einer Fülle von Emojis, „also genau so, wie Großeltern per SMS kommunizieren“, informiert die PR-Beauftragte. „Nie wieder müssen sich ältere Menschen durch kryptische Abkürzungen kämpfen oder verzweifelt nach dem „Drücken Sie hier“-Button suchen. Mit Plakolm ist alles so einfach wie das Lesen eines guten Buches! Mit Plakolm wird das „World Wide Web“ in das „Wunderbar Einfache Web“ verwandelt!“

Die Dienste von Plakolm bieten in der finalen Ausbaustufe nicht nur Übersetzungen für gängige Internetplattformen an, sondern auch eine 24-Stunden-Hotline für technische Unterstützung und einen monatlichen Newsletter mit Tipps und Tricks für ein reibungsloses Online-Erlebnis. „Es ist Zeit, das digitale Zeitalter zu entdecken, und Plakolm ist hier, um den Weg zu ebnen!“

Ein älteres Paar auf einer Couch mit einem Laptop, Sichwort Plakolm.
(c) AdobeStock
Schon bald können ältere Menschen dank »Plakolm« durch ein „einfacheres“ Internet surfen.

»Plakolm« ante portas

Die Plakolmische Übersetzung des Internets wird voraussichtlich in den nächsten Monaten verfügbar sein. Wir durften bereits vorab die Übersetzungsliste der gängigsten Internet-Begriffe einsehen:

  • Original: „Upload“
    Plakolmisch: „Schicken in die Wolke“
  • Original: „Streaming“
    Plakolmisch: „Gedankenfernsehen“
  • Original: „Hashtag“
    Plakolmisch: „Rautenzeichendings“
  • Original: „Browser“
    Plakolmisch: „Das Fenster ins Internet“
  • Original: „Emoji“
    Plakolmisch: „Kleine Bildchen mit Emotionen“
  • Original: „Social Media“
    Plakolmisch: „Plauderkreis im Netz“
  • Original: „E-Mail“
    Plakolmisch: „Digitales Briefchen“
  • Original: „Selfie
    Plakolmisch: „Eigenfoto mit dem Handy“
  • Original: „Link“
    Plakolmisch: „Verbindungsknopf“
  • Original: „Virus“ (im Computersinn)
    Plakolmisch: „Digitale Krankheit“
  • Original: „Firewall“
    Plakolmisch: „Digitaler Feuerschutzwall zum Schutz gegen digitale Krankheiten“
  • Original: „Cloud Storage“
    Plakolmisch: „Wolkenaufbewahrung für Daten“
  • Original: „Online Shopping“
    Plakolmisch: „Einkaufsbummel via Fenster ins Internet“
  • Original: „Download“
    Plakolmisch: „Holen auf den Computer“
  • Original: „Upload your photo to the cloud.“
    Plakolmisch: „Schick dein Foto in die Wolke.“
  • Original: „Follow us on social media.“
    Plakolmisch: „Folge uns im Plauderkreis im Netz.“

Endlich stalken ohne Ahnungslosigkeit

Die Ankündigung wurde von älteren Internetnutzern begrüßt, die oft Schwierigkeiten haben, mit der rasanten Entwicklung digitaler Technologien Schritt zu halten. „Endlich kann ich mich entspannen und meine Enkelkinder auf Facebook stalken, ohne dass mir die Bedeutung jedes einzelnen Symbols ein Rätsel ist“, so Gertrude, 78 Jahre alt.

Ach ja, damit es nicht untergeht: Für dieses das Internet revolutionierende Projekt ist ein Budget von 138 Millionen Euro vorgesehen.

K2 – wir surfen »ausschließlich« in dem von uns für uns übersetzen Internet. Seit 1999.

(Bilder: AdobeStock)

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