In einem logischen und trotzdem durchaus mutigen Schritt, der die Welt der Bergtouristik revolutionieren könnte, hat der österreichische Seilbahnunternehmer und Politiker Franz Hörl seine neuesten Pläne vorgestellt: Eine Gondelseilbahn, die direkt auf den Gipfel des Mount Everest führt. Die geplante Strecke soll die gefährlichen und beschwerlichen Besteigungen des höchsten Berges der Welt überflüssig machen und den Massentourismus in neue ungeahnte Höhen treiben.
„Warum soll der Everest nur den Eliten vorbehalten sein, die jahrelange Bergsteigererfahrung haben und zwischen 50.000 bis 100.000 Euro dafür ausgeben können?“ fragt Hörl rhetorisch auf einer Pressekonferenz in Innsbruck. „Mit unserer neuen Seilbahn kann jeder, vom Kleinkind bis zur Großmutter, in weniger als einer Stunde den Gipfel des höchsten Berges der Welt erreichen. Es wird Zeit, dass wir den Everest für alle zugänglich machen. Die Technologie ist da, und der Berg ruft.“
Technische Meisterleistung
Das ehrgeizige Projekt sieht vor, die Seilbahnstation auf einer Höhe von 5.364 Metern direkt beim Basislager des Everest zu errichten. Von dort aus sollen moderne, beheizte Gondeln die Passagiere bequem und sicher die restlichen 3.484 Höhenmeter bis zum Gipfel befördern. „Wir haben bereits in Tirol erfolgreich Seilbahnen in extremen Höhenlagen installiert. Der Everest ist nur der nächste logische Schritt. Unsere Seilbahnkabinen werden mit Sauerstoffmasken und WLAN ausgestattet sein“, erklärt Hörl stolz. „Selfies auf dem Everest-Gipfel in Echtzeit auf Instagram teilen – das ist der Traum eines jeden Influencers!“
Herausforderungen und Kritik
Doch die Pläne stoßen nicht nur auf Begeisterung. Umwelt- und Naturschutzorganisationen laufen Sturm gegen das Projekt. „Der Mount Everest ist ein Heiligtum der Natur und kein Vergnügungspark“, erklärt ein Sprecher der „Save the Himalayas“-Initiative. „Die Errichtung einer Seilbahn würde die empfindliche Ökologie des Berges irreparabel schädigen und den ohnehin schon problematischen Mülltourismus weiter verschärfen.“
Auch erfahrene Bergsteiger sind skeptisch. Reinhold Messner, der berühmte Extrembergsteiger, äußert sich dahingehend deutlich: „Das ist der Gipfel der Absurdität. Der Everest wird zu Disneyland verkommen.“
Die Zukunft der Bergtouristik auf den Everest?
Hörl hingegen zeigt sich unbeeindruckt von der Kritik und verweist auf die ökonomischen Vorteile und die Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Region. „Wir werden Nepal zu einem Mekka für Bergtouristen machen. Und wer weiß, vielleicht wird der Everest irgendwann einmal der neue »Place to be« für Hochzeitsreisen“, scherzt er.
Wenn alles nach Plan läuft, soll die Seilbahn bereits 2026 eröffnet werden. Ob die Pläne allerdings tatsächlich umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Franz Hörl sorgt mit seiner visionären Idee für reichlich Gesprächsstoff – gar nicht auszudenken, wie stark es im Blätterwald rauschen wird, wenn er seine weiteren Pläne einer »8.000er-Selfie-Schaukel“, sprich einer Gondelverbindung zwischen dem Everest und dem 8.516m hohen Lhotse präsentiert…
K2 – unser Name ist der einzige Berg, auf dem wir waren. Seit 1999.
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