Nach dem erwarteten Wahlsieg der FPÖ bei der Nationalratswahl 2024 (NRW2024) hat Parteichef Herbert Kickl keine Zeit verloren und prompt den »Führeranspruch« für sich beansprucht. „Es ist völlig logisch, dass ich jetzt nicht nur Kanzler, sondern auch oberster Führer dieses Landes bin“, erklärte Kickl in einem ersten Hintergrundgespräch mit ausselektierten Medien, während im Hintergrund schon Vorbereitungen für die nächste Großkundgebung liefen. „Die Wähler haben eindeutig entschieden, dass wir mehr Kontrolle, mehr Ordnung und definitiv auch mehr Pferde brauchen.“

In einer ersten Amtshandlung würde Kickl auch umgehend 10.000 Pferde für die Polizei bestellen. „Die Pferde werden hervorragende Arbeit leisten, sie sind wahre Patrioten und werden unser Land sicherer machen. Und es ist einfach praktisch: Mit Pferden können unsere Polizisten Staus umgehen und im Notfall über parkende Autos springen. Außerdem sieht es viel einschüchternder aus – wir wollen ja, dass die Bevölkerung weiß, wer hier das Sagen hat“, schwärmte der selbst ernannte VoKaKi und versprach gleichzeitig, dass jedes Pferd eine eigene Uniform sowie eine eigene Dienstpistole bekommen werde.

Auf die Frage, ob das nicht doch etwas altmodisch sei, sagte Kickl: „Altmodisch? Die Zukunft gehört denen, die Traditionen bewahren. Warum sollten wir uns auf moderne Technologien verlassen, wenn ein guter, alter Gaul die Sache auch regeln kann? Außerdem gibt’s keine Parkprobleme mehr – Pferde kann man überall anbinden.“

Die Bevölkerung reagierte gemischt. Während einige der Meinung waren, dass die Rückkehr zu Pferden eine „ganz normale Fortsetzung“ der FPÖ-Politik sei, äußerten andere Bedenken, dass das Land bald im Mittelalter landen könnte. „Solange wir nicht auch noch Schwerter und Rüstungen für die Polizei anschaffen, ist alles in Ordnung“, meinte ein verunsicherter Bürger.

Führeranspruch – frag nach bei den Römern

Auf Nachfrage, ob er sich durch die Nutzung des Begriffs „Führer“ ungeschickt ausgedrückt habe, winkte Kickl ab: „Das ist doch lächerlich. Das ist ein ganz normaler Titel, den es in vielen erfolgreichen Ländern gibt – fragen sie mal bei den Römern oder den Habsburgern nach. Außerdem haben wir schon die passenden Uniformen entworfen.“

In der Zwischenzeit planen die möglichen Koalitionspartner, vor allem die ÖVP, eilig ein „Notbündnis“ mit der SPÖ und den NEOS, um das Kanzleramt zu… den Rechtsruck in Österreich zu verhindern. Doch Experten zweifeln daran, dass dies gelingen wird: „Die Pferde sind bereits unterwegs.“

Ein auf dem Rücken liegendes Pferd, Stichwort Führeranspruch.
(c) AdobeStock
Die ersten Pferde, die VoKaKi Kickl besichtigte, stellten sich lieber tot bevor sie als Polizeipferde dienen müssten.

Die übrigen Parteien kritisierten den Führeranspruch Kickls scharf. Die Grünen warnten vor erhöhtem Methanausstoß, die Neos bemängelten die zusätzlichen Kosten für Hufschmiede, und die SPÖ fragte sich, warum niemand einfach Fahrräder bestellen konnte.

Bundespräsident Van der Bellen reagierte wie gewohnt gelassen: „Ich bin gespannt, ob die Pferde im Parlament parken dürfen. Ich hoffe nur, sie hinterlassen keine Spuren im Plenarsaal.“

K2 – wir reiten auch. Auf einer einsamen Insel.

(Bilder: AdobeStock)

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