In einer durchaus überraschenden Ankündigung hat der designierte EU-Kommissar und Noch-Finanzminister Magnus Brunner bekanntgegeben, dass er ab kommendem Semester an der Volkshochschule einen Spezialkurs zum Thema „Kreativ rechnen mit der Magnus-Methode“ anbietet. Der Kurs richtet sich an alle, die gerne Steuern optimieren, Budgetlöcher wegdiskutieren oder einfach Spaß daran haben, mit Zahlen zu jonglieren.

„In der modernen Finanzwelt geht es nicht mehr nur um Zahlen, sondern um Geschichten, um Storys. Wie kann man zum Beispiel ein Budget so darstellen, dass alle glauben, es sei mehr Geld da, ohne dass man wirklich mehr Geld hat? Das ist Kreativität, die wir im letzten Wahlkampf bereits äußerst erfolgreich in der Praxis angewandt haben!“, so Brunner stolz bei der Kursankündigung.

Kursinhalte

  • Zaubern mit Nullsummenspielen
    Wie aus Minus plötzlich Plus wird – oder zumindest keiner merkt, dass es ein Minus ist. Von „geschicktem Weglassen“ bis „strategischem Hinzufügen“.
  • Die Kunst der „kreativen Verbuchung“
    Warum ein Budget nicht stimmt, sondern stimmig wirkt.
  • Excel für Magier*innen
    Lernen sie, wie sie Formeln so verschachteln, dass selbst Experten ratlos sind.
    (Anmerkung: Für diesen Teil des Kurses hat Brunner einen Gastredner aus dem SPÖ-Generalsekretariat angefragt.)
  • Kommunikation für Finanzgurus
    Wie man mit Phrasen wie „strukturelle Reformen“, „effizienter Mitteleinsatz“ und „solide Finanzpolitik“ alles erklären kann, ohne tatsächlich etwas zu sagen.
  • Budgetierung nach Gefühl
    Warum 100 Millionen Euro mehr oder weniger keine Rolle spielen – Hauptsache, es klingt gut.
  • Das Prinzip der unsichtbaren Reserven
    So zaubern sie in Excel Tabellen und Berechnungssheets voller Pluszeichen, wo vorher noch ein Minus stand.
  • Kreative Statistik
    Lernen sie, wie sich 0,05 Prozent Wirtschaftswachstum nach einem Boom anfühlen.
  • Die Kunst der Selbstüberzeugung
    Zahlen sind nicht nur Zahlen, sondern auch eine Haltung. Lernen sie, wie man Schuldenberge als „Investitionsmotoren“ verkauft inkl. dem Bonusmodul: „Wie man Steuerzahler überzeugt, dass eigentlich alles gratis ist!“
  • Rechenarten der Zukunft
    Subtraktion, die aussieht wie Addition, und Multiplikation mit Unsichtbarkeitsfaktor.
  • Die Kunst der PowerPoint-Präsentation
    Mit bunten Diagrammen selbst das trockenste Budget sexy machen.
Die Hände eines Mannes vor einem Laptop beim Rechnen mit einem Taschenrechner, Stichwort Magnus-Methode.
(c) AdobeStock
„Rechnen nach der Magnus-Methode“ oder „Pi-mal-Daumen hoch Bauchgefühl“.

Voller Tatendrang

Brunner zeigt sich jedenfalls hochmotiviert: „Ich möchte mein Wissen teilen, damit auch andere lernen, aus wenig Geld viel Luft zu machen – und das immer mit einem Lächeln!“ Weiters betont er, dass keinerlei Vorkenntnisse notwendig sind. „Ob sie ein Haushaltsbudgetloch vertuschen oder einen Nachbarn beim Würstelstand mit Fachwissen beeindrucken wollen – meine Methode funktioniert überall“, so der Noch-und bald Ex-Minister.

Der Kurs endet mit einem Praxisprojekt, bei dem die Teilnehmenden selbst ein fiktives Budget für ein Ministerium erstellen dürfen – inklusive der Herausforderung, mehrere Milliarden „umzuverteilen“, ohne dass es jemand merkt. Die Teilnehmer erhalten am Ende des Kurses ein offizielles Zertifikat: „Diplomierter Budget-Optimist“, mit dem sie sich auf jede Regierungsbank Österreichs bewerben können.

Anmeldungen laufen bereits, der Andrang ist groß. Wer schnell ist, bekommt vielleicht noch einen Platz in der Masterclass „Wie verschiebe ich eine dringend notwendige Reform auf nach 2050?“.

K2 – wir sind bereits angemeldet. Seit 1999.

(Bilder: AdobeStock)

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