Coolsein ist eine Kunst. Eine Kunst, die nur wenige Meister »wirklich« beherrschen, dafür umso mehr glauben, diese perfektioniert zu haben. Doch auf dem steinigen Weg zur Coolness lauern zahlreiche Fallstricke und Fettnäpfchen. Hier sind acht häufige Fehler, die man unbedingt vermeiden sollte, wenn man auf der Suche nach »dem wahren Coolsein« ist und nicht wie ein plumper Amateur daherkommen will:
- Zu viele Selfies ohne Filter posten
Ein Selfie am Tag hält die Follower bei Laune, aber fünf Selfies pro Stunde? Das ist ein sicheres Zeichen dafür, dass die Coolness dringend ein wenig Privatsphäre braucht. Coolsein bedeutet, dass die Leute sie (zwar vielleicht eventuell unter Umständen) sehen wollen, aber nicht, dass sie von ihnen verfolgt werden. Und wenn schon ein Selfie am Tag, dann zeigen sie nicht die ungeschminkte Realität. Denn keine Filter auf ihren Selfies sind ein absolutes No-Go. Wie soll denn die Welt wissen, dass sie sich in einem perfekt gestylten Leben befinden, wenn sie nicht mindestens Valencia oder Ludwig drüberlegen? - Ironische Ironie
Wahre Coolness bedeutet, alles mit einem Hauch von Sarkasmus und Gleichgültigkeit zu betrachten. Ironie an sich ist schon sehr cool. Aber ironische Ironie? Das ist so cool, dass es am Ende wieder uncool wird. Wenn sie jedes Mal erklären, dass sie ironisch ironisch sind, haben sie den Moment verpasst. Bleiben sie einfach bei der einfachen Ironie – die ist auch ohne Schnörkel wirkungsvoll. - Der übertriebene Minimalismus
Klar, weniger ist mehr. Aber wenn ihr Wohnzimmer so leer ist, dass es aussieht wie eine Bühne für ein Möbelhaus, dann haben sie vielleicht den Punkt verfehlt. Minimalismus bedeutet nicht, dass sie auf alles verzichten müssen, sondern dass sie (zumindest) das Wesentliche behalten. Eine Couch könnte schon helfen. Aber Vorsicht: Den neuesten Trends hinterherlaufen ist schon wieder peinlich. Kaufen sie also niemals etwas, das gerade in Mode ist. - Das zwanghafte Anderssein
Unkonventionalität ist cool, aber wenn sie jeden Trend um jeden Preis meiden müssen, nur um anders zu sein, dann wird es anstrengend. Wenn alle anderen Kaffee trinken und sie nur noch heißen Quellwasser-Dampf inhalieren, um „individuell“ zu sein, dann haben sie vielleicht den Faden verloren. In diesem Sinn sollten sie auch nicht jedes Gespräch auf ihr veganes Leben lenken. Dann kann es nämlich passieren, dass die Leute sie nicht wegen ihrer Coolness meiden, sondern weil sie einfach keine Lust mehr auf ihre Monologe über Tofu haben. - Zu früh aufstehen
Niemand, der »wirklich cool« ist, steht vor 10 Uhr auf. Frühaufsteher werden automatisch als übermotivierte Streber abgestempelt. Cool sein bedeutet, erst um 11 Uhr aufzuwachen und dann den Rest des Tages damit zu verbringen, darüber zu lamentieren, wie viel cooler man wäre, wenn man noch eine Stunde länger geschlafen hätte. - Pünktlich sein
Pünktlichkeit ist die Tugend der Langweiler und ein untrügliches Zeichen von Spießertum. Als cooler Mensch lässt man die Leute warten. Und zwar mindestens eine halbe Stunde. Immer. Denn ihre Zeit ist kostbar und nur sie bestimmen, wann etwas beginnt. Man sollte dann lässig sagen: „Sorry, hatte noch was Wichtigeres zu tun.“ Dies lässt andere rätseln, was man wohl Spannenderes gemacht haben könnte, als pünktlich zu erscheinen. So hinterlassen sie einen bleibenden Eindruck! - Up-to-date sein
Aktuelle Trends zu kennen, ist sowas von Mainstream. Der wahre Coolness-Faktor liegt darin, völlig obskure und längst vergessene Trends wiederzubeleben – wie zum Beispiel Tamagotchis und VHS-Kassetten. Man sollte stets den Anschein erwecken, man sei zu cool, um sich für das zu interessieren, was „alle anderen“ gerade machen. - Zu freundlich sein
Freundlichkeit wird oft als Zeichen von Schwäche interpretiert. Wirklich coole Menschen nicken nur leicht und sagen gelegentlich Dinge wie „eh“ oder „und sonst“. Man sollte immer ein bisschen gelangweilt wirken, als ob man mental schon bei der nächsten, weitaus cooleren Party wäre.
Coolsein ist eine Kunstform, die irgendwie ziemlich uncool ist
Coolsein ist also eine Balance zwischen Mühelosigkeit und Aufmerksamkeit, Coolsein ist eine Kunstform, die sorgfältig gepflegt werden muss. Vermeiden sie diese acht Fehler, und sie sind auf dem besten Weg, ein echter Coolness-Guru zu werden. Aber denken sie daran: Die coolsten Leute sind die, die sich selbst nicht zu ernst nehmen. Denn am Ende des Tages ist das Coolsein doch auch schon wieder irgendwie ziemlich uncool, oder?
K2 – wir sind von Natur aus un/cool. Seit 1999.
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