Aus einem vertraulichen internen Papier aus Regierungskreise geht hervor, dass die Regierung eine innovative Lösung zur Erhöhung des Bildungsbudgets ehebaldigst verkünden wird: die Verkürzung des Alphabets von 26 auf 25 Buchstaben. Denn durch die Streichung eines Buchstabens könnten, wie Berechnungen des Bildungsministeriums ergeben, enorme Einsparungen erzielt werden, da weniger Buchstaben auf Schildern, in Schulbüchern und bei der Herstellung von Buchstaben-Suppen benötigt werden, die Schülerinnen und Schüler schneller das Alphabet lernen, beim Augenarzt weniger Fehler „passieren“ – alles Einsparungen, die dringend für die PR-Kampagne im Zuge dieser Maßnahme gebraucht werden.

Diese bahnbrechende Maßnahme, die intern unter dem Titel „Projekt Alpha 25“ vorangetrieben wird, hat beim aktuellen Bildungsminister höchste Priorität: „Alpha 25 bringt uns nicht nur finanzielle Vorteile, sondern es wird damit auch die Alphabetisierungsrate erhöht, da weniger Buchstaben zu lernen sind. Entsprechend erwarte ich mir einen signifikanten Sprung nach vorne bei den kommenden Pisa-Tests!“

Experten sind sich einig, dass diese Entscheidung genau jene Revolution im Bildungssystem darstellt, die seit Jahren von den jeweiligen Oppositionsparteien gefordert werden. „Es ist brillant!“, so ein involvierter Bildungsexperte. „Indem wir einen Buchstaben eliminieren, sparen wir Millionen von Euros, die dann in anderweitig investiert werden können. Außerdem wird es für unsere Kinder viel einfacher sein, das Alphabet zu lernen, wenn wir einen Buchstaben weniger haben. Win-win!“

Dem Bildungsbudget kann man künftig kein „X für ein U“ mehr vormachen

„Denken sie nur an die Zeit, die wir sparen werden, wenn wir beispielsweise auf das ‚X‘ verzichten. Wer braucht schon ‚X‘ (Anmerkung: formally loved as Twitter)? Es ist im Grunde genommen nur ein vereinsamter ‚KS'“, erklärt ein Regierungssprecher. Kritiker befürchten jedoch, dass dies zu einer sprachlichen Verarmung führen könnte, und fragen besorgt: „Was passiert mit Wörtern wie ‚Xylophon‘ oder ‚Xenophobie‘?“ Die Regierung antwortet darauf, dass es genug andere Wörter gebe, die diese Buchstaben ersetzen könnten, wie zum Beispiel „Zylophon“ oder „Gsenophobie“.

Zudem befürchten einige Linguisten, dass diese Vereinfachung zu einem Verlust kultureller Vielfalt führen könnte. Außerdem haben sie Bedenken geäußert, dass das Entfernen eines Buchstabens das Schreiben und Lesen erschweren könnte. „Was ist mit den Wörtern, die diesen Buchstaben aktuell noch enthalten? Werden wir diese einfach ignorieren oder einfach ohne diesen Uchstaen schreiben und lesen“? Doch eine Arbeitsgruppe im Bildungsministerium arbeitet bereits an einem umfassenden Plan, um Wörter mit dem zu eliminierenden Buchstaben zu überarbeiten oder zu ersetzen. „Es wird einige Anpassungen geben müssen, aber das ist ein kleiner Preis, den wir für eine verbesserte Bildung zahlen müssen“.

Eine Lehrerin in einer Klasse zeigt auf ein aufzeigendes Kind, Stichwort Bildungsbudget.
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Erste Tests zeigen, dass Lernerfolg und in der Folge Freude und Motivation bei den Kindern viel höher sind, wenn sie einen Buchstaben weniger lernen müssen. In der so gewonnenen Zeit kann zB am Handy in „alten“ Texten gestöbert werden.

Trotz der Kontroverse ist die Regierung fest entschlossen, dieses Vorhaben in den nächsten Monaten umzusetzen. Bis dahin können sich Bürgerinnen und Bürger noch mit genügend 26-er Buchstabensuppe eindecken.

K2 – wir verwenden 31 Buchstaben. Seit 1999.

(Bilder: AdobeStock)

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