Art. 8a Abs. 2 des österreichischen Bundes-Verfassungsgesetzes besagt: „Das Wappen der Republik Österreich (Bundeswappen) besteht aus einem freischwebenden, einköpfigen, schwarzen, golden gewaffneten und rot bezungten Adler, dessen Brust mit einem roten, von einem silbernen Querbalken durchzogenen Schild belegt ist. Der Adler trägt auf seinem Haupt eine goldene Mauerkrone mit drei sichtbaren Zinnen. Die beiden Fänge umschließt eine gesprengte Eisenkette. Er trägt im rechten Fang eine goldene Sichel mit einwärts gekehrter Schneide, im linken Fang einen goldenen Hammer.“

Bisher.

Denn was in diversen (fast) streng geheimen Politzirkeln seit Wochen kolportiert wird, scheint nun ehebaldigst zur (logischen) Realität zu werden: Sichel und Hammer werden aus dem Wappen der Republik Österreich verschwinden und der Bundesadler wird – zahlreichen Entscheidungen der Bundesregierung folgend – künftig zwei Bananen in seinen Fängen halten! Das legt ein K2 vorliegender Entwurf, den einer der 2.839 PR-Mitarbeiter•innen der Kanzlerpartei mutmaßlicher Weise irrtümlich an uns geschickt hat, nahe.

„Wir dischkutieren im Ministerrat schon seit längerem darüber, die kommunischtischen Symbole Schichel und Hammer im Bundeschwappen gegen etwasch viel Bedeutungsvolleresch auschzutauschen. Und da unsch Umfragen beschtätigen, dasch fascht 92 Prozschent der Bevölkerung der Meinung ischt, Öschterreich wäre eine Bananenrepublik, ischt es nur naheliegend, diesche Schymbole der Vergangenheit mit schatt-gelben Bananen zschu erschetzen. Denn warum schollen wir unsch mit alten, überholten Schymbolen belaschten, wenn wir schtattdessen fruchtige Freude verbreiten können?“, so der Kanzler am Rande eines Drehs eines TV-Spots für McDonalds.

Bundesadler mit zwei Bananen. (c) AdobeStock/ K2
Geht es nach den Plänen der Bundesregierung,
könnte der Bundesadler bald so aussehen.

Bundesadler mit Bananen steht künftig für Vielfalt, Kurven und die Fähigkeit, sich zu biegen, ohne zu brechen

Ja, sie haben richtig gehört – der österreichische Bundesadler wird jetzt mit einer Handvoll saftiger Bananen posieren. Die Entscheidung, das traditionelle kommunistische Erbe zugunsten tropischer Früchte über Bord zu werfen, wird regierungsintern seit Wochen mit Punsch und Glühwein als bahnbrechende symbolische Verschiebung gefeiert, mit der man sicher ist, die kommenden Nationalratswahlen zu gewinnen.

Und die Opposition schäumt natürlich und spricht sich vehement für den Erhalt der alten Symbole aus. „Dass Bananen viel demokratischere Symbole wären, die jede und jeder unabhängig von seiner politischen Ausrichtung schätzen könne, ist doch nur ein vorgeschobenes Argument. Auch hier wird deutlich, dass es diese Bundesregierung nicht kann und wieder einmal mehr nur auf ihre Beinstaub-Umfragen vertraut. Wir erwarten hier eine eindeutige Stellungnahme des Bundespräsidenten, damit unser Bundesadler nicht zu einem lächerlichen Symbol für Obstlerliebhaber wird. Denn was kommt dann als Nächstes? Die Einführung von Wassermelonen als offizielles Zahlungsmittel?“, so eine akkordierte Stellungsnahme empörter Bezirksvertreter aus Oberwarth, Gmünd und Landeck.

Dem widerspricht allerdings ein Schprecher des Bundeskanzlers: „Diese Bundesregierung hat es sich nicht einfach gemacht. Diese Entscheidung ist gut durchdacht und die Bananen repräsentieren einen tieferen, metaphorischen Sinn. Sie stehen für Vielfalt, Kurven und die Fähigkeit, sich zu biegen, ohne zu brechen. Das sind genau die Werte, die wir in unserer modernen, flexiblen Gesellschaft suchen.“

Bundesadler mit einer Banane im Schnabel.
(c) AdobeStock/ K2
Eine „abgeschwächte“ Version bleibt bei Sichel und Hammer in den Fängen des Bundesadlers, allerdings würde er hier genüsslich eine Banane verspeisen.

Dankbarer Museumsdirektor

„Österreich befindet sich nun einmal inmitten einer in Kürze abgeschlossenen Transformation zur Bananenrepublik. Mit der kürzlich erfolgten Eröffnung des Korruptionsmuseums „Republica Banana“ haben wir bereits erste nach außen hin sichtbare Schritte unternommen, und diesen Prozess erfolgreich auf Schiene gebracht. Dafür bedanke ich mich sehr herzlich bei meinem Platzhalter und seiner Ministerriege“, so Museumsdirektor K. Urz am Vorabend der Premiere des 74. Kurz-Films.

(Bilder: AdobeStock/ K2)

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