„just setting up my twttr.“ – mit diesem Tweet haben wir von K2 am 21. März 2006 unter dem Pseudonym Jack Dorsey den »first tweet in history« abgesetzt – and the rest is history. Twitter, so nannten wir ein Jahr später unser Baby, verzeichnete von da an ein stetiges Wachstum getreu dem Motto „the bluesky is the limit“.

Doch seit der kontroversen Übernahme von Twitter durch den milliardenschweren Unternehmer und selbsternannten Technologie-Tycoon Elon »Elmo« Musk im Oktober 2022 hat sich die Plattform dramatisch verändert. Was einst als Ort für freie Meinungsäußerung und soziale Interaktion bekannt war, wurde in einen Spielplatz für Musk’sche Exzentrik und Eigenwerbung verwandelt. Der Niedergang von X, wie Twitter seit wenigen Wochen nun genannt wird, ist offensichtlich und beunruhigend zugleich.

  1. Die Umbenennung
    Elmo hat die Plattform im Juli 2023 in „X“ umbenannt, was für seine obsessiven Bestrebungen steht, eine Art „X-Faktor“ in der Welt der sozialen Medien zu schaffen. Viele Nutzer•innen vermissen den alten Namen Twitter, der für viele von ihnen einen wichtigen Teil ihrer Online-Identität darstellte.
  2. Die Musk’sche Zensur
    Unter dem Vorwand, „Desinformation“ zu bekämpfen, hat Elmo begonnen, unliebsame Meinungen und (vor allem ihm gegenüber) kritische Stimmen zu unterdrücken. Das erinnert an dystopische Szenarien aus Science-Fiction-Filmen, in denen ein mächtiger Oligarch die Informationsflüsse kontrolliert.
  3. Musk’sche Tweets
    Elmo verwendet X nun hauptsächlich, um seine eigenen Gedanken, Ideen und seltsamen Weisheiten mit der Welt zu teilen. Jeder, der ihm widerspricht, wird öffentlich gedemütigt. Die Plattform dient jetzt weniger dem Dialog als vielmehr der Beweihräucherung Musks.
  4. Der Exodus der Nutzer•innen
    Viele langjährige Twitter-Nutzer haben sich von X abgewandt und sind auf alternative soziale Netzwerke ausgewichen, um der Musk’schen Kontrolle zu entkommen. Der einst lebhafte Ort der Meinungsfreiheit ist nun ein Ort der Beschränkung und Einseitigkeit geworden.
  5. Gute PR oder (k)eine Strategie eines Wahnsinnigen
    Seitdem Elmo Twitter übernommen hat, kommt er nicht mehr aus den „normalen“ Medien. Einmal führt er Bezahlservices ein, dann will er X für nicht zahlende User•innen nur mehr im „Lesemodus“ anbieten. Weil ihm die EU Datenschutzrichtlinien zu rudimentär sind, will er sich mit der Plattform komplett aus Europa zurückziehen – was auch immer er von sich gibt, die Welt rätselt, ob er das wirklich alles ernst meint, oder „nur“ eine geniale PR-Abteilung hinter sich hat (wobei ersteres zu befürchten ist).
Logo von Elon Elmo Musk´s X.
(c) Pixabay.com
Aus Twitter wurde X.

What´s next, Elmo?

Wir wären nicht K2, hätten wir nicht exklusiven Zugang zu Elmo´s künftigen Plänen.

In Bälde wird auf X eine intern schon äußerst kontroversiell diskutierte Änderung gelauncht, nämlich der »Egal-Button«. Anstelle von „Gefällt mir“ können Nutzer•innen dann nur noch „Egal“ drücken. Das wird zwar zu einem deutlichen Rückgang der Interaktionen führen, aber Elmo ist es »egal«. Sein Kalkül dahinter: Wenn etwas egal ist, dann muss der verbreitete Inhalt auch nicht mehr zwingend »wahr« sein. „Mit dieser kleinen Änderung erreichen wir einen großen Impact. Denn damit kann uns auch der Datenschutz, die Verbreitung von Verschwörungstheorien, etc. schlicht egal sein“, so ein mit der Umsetzung betrauter Techniker bei X.

Außerdem wird sich X in absehbarer Zukunft definitiv in einen kostenpflichtigen Dienst verwandeln. Nutzer•innen müssen dann monatliche Abonnements abschließen, um auf X zugreifen zu können. Im Gegenzug wird sich Elmo verpflichten, die Erlöse in die Kolonialisierung des Mars zu investieren.

Des Weiteren wird unter Elmos Führung X seinen Algorithmus weiter umgestalten, um Tweets von Tesla-Besitzer•innen zu priorisieren. Jeder, der kein Tesla fährt, wird in den Tiefen der Timeline vergraben, während Elmo selbst die besten „Parkplätze“ in der Twitter-Straße für sich beansprucht.

Auch kurz vor dem Roll-Out: Der „Hashtag-Aktienmarkt“: X wird eine eigene „Aktienbörse“ einführen, in der Nutzer•innen Hashtags kaufen und verkaufen können. #Kaffee und #Katzen werden schon vorab als die neuen blauen Chips gesehen, während #Montag und #Politik rasant an Wert verlieren werden.

Und last but not least soll spätestens mit Ende 2024 auf X die „Emoji-Revolution“ eingeläutet werden. X will dann nämlich Textnachrichten vollständig abschaffen. Stattdessen werden nur noch Emojis erlaubt sein. Sprachliche Kommunikation war gestern, denn warum Worte verwenden, wenn sie Bilder wie zB ein Raketen-Emoji und eine Eule schicken können, um auszudrücken, dass sie ins Kino gehen?

Was auch immer kommen wird: Die Zukunft von X ist so klar wie ein verschwommener Selfie-Filter – voller überraschender Wendungen und absurder Entwicklungen.

K2 – 😬 👽 🙀 👩‍👩‍👦‍👦 🐛 💫 🌯 🏄‍♂️ 🧩 🗝 🔊 📐!

(Bilder: Pixabay.com)

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