K2 verfällt seit Jahren bereits den ketzerischen Parolen der Schweizerischen Volkspartei (SVP). Der Meisterpartei im Erstellen von Kausalitäten, die aus der Luft gegriffener nicht sein könnten. Wir schaffen es einfach nicht anders als die Kandidat:innen der Partei zu wählen, die für die Führung unseres Landes in eine prosperierende Zukunft mit Weitsicht, klarem Verstand und ohne emotionale Übersteuerung nicht ungeeigneter sein könnten.

Es ist immer wieder ein freudiges Ereignis, wenn eine weitere Hochglanz-SVP-Kampagne in Farbdruck in unserem Briefkasten landet, mit Behauptungen, bei denen es scheint, als ob wirklich niemand beim Shit-Brainstorming ausgeschlossen wurde. Hier konzentriert man sich auf reißerische Überschriften, wenig Text mit noch weniger Realitätsbezug und viele, viele bunte Bilder. Hier regt man sich über erfundene Zusammenhänge von Missständen auf, anstatt praktikable Lösungen für die erfundenen Missstandszusammenhänge anzubieten. Hier wird nicht nur subtil, sondern geradezu rüpelhaft mit gesellschaftlichen Ängsten gespielt. Mit dem Ziel, die Schweiz wieder in eine längst vergangene Vergangenheit zu führen, in der man sich noch an anderen als progressiv geltenden Entwicklungen stören konnte. #Frauenstimmrecht, #Vaterschafts“urlaub“<1T

Hier ist die Geheimformel, wie es der SVP seit Jahren gelingt, erfolgreich Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge zu konstruieren, die unplausibler kaum sein könnten. Man wähle ein Thema aus, das in der Gesellschaft als Problem wahrgenommen wird, zum Beispiel steigende Krankenkassenprämien. Dann sucht man einen Schuldigen und hat folgende Auswahlmöglichkeiten:

  1. Ausländer
  2. Ausländer
  3. Ausländer

Versuchen sie es selbst: steigende Wohnungspreise? Richtig, Ausländer. Staus auf den Straßen? Richtig, Ausländer. Überall Baustellen? Richtig, Ausländer. Schlechtes Wetter? Richtig, Ausländer. Persönliche Unzufriedenheit? Richtig, Ausländer.

Das Geniale an dieser Geheimformel ist, dass sie bereits seit Jahrzehnten greift ist, indem sie reale gesellschaftliche Probleme mit der Urangst der Schweizer vor Überfremdung verknüpft. Werden dadurch die Ursachen der Probleme adressiert, wie die steigenden Krankenkassenprämien oder der Mangel an erschwinglichem Wohnraum? Natürlich nicht, aber darum geht es ja auch gar nicht. Der SVP geht es um größtmöglichen Einfluss im politischen Prozess. Sie wollen sicherstellen, dass Institutionen an Einfluss verlieren, dass Unternehmer wenige Auflagen haben, unsere Umwelt zu verschmutzen, und dass Einkommens- und Vermögensungleichheit weiter zunimmt.

Trotz der hohen Scheinzusammenhangsdichte und Monokausalitätsbildungslust gratuliert K2 der freiheits- und sicherheitsliebenden Partei und wünscht ihnen gleichzeitig, dass sie sich mit ihren fehlenden Konzepten und wachsendem Einfluss im Prozess der Gestaltung einer stagnierenden und rückwärtsgewandten Schweiz nicht selbst entzaubern.

Wir von K2 sprechen uns auch klar gegen die 10-Millionen-Schweiz aus. Wir sind gegen 10 und für die 2 Millionen Schweiz.

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