In einer überraschenden Wendung der Ereignisse hat der Linzer Bürgermeister Klaus Luger heute bekannt gegeben, dass er – auch – von seinem Amt als Bürgermeister der OÖ Landeshauptstadt zurücktritt. Doch keine Sorge! Wer glaubt, dass er sich ins Privatleben zurückziehen möchte, liegt falsch: Luger übernimmt in Bälde die prestigeträchtige Leitung des renommierten Brucknerhauses.
In einem emotionalen Telefonat mit K2-Magazine erklärte Luger, dass er nach reiflicher Überlegung erkannt habe, dass seine wahre Leidenschaft nicht in der Politik, sondern in der Kultur liege. „Ich habe mich entschieden, meinem Herzen zu folgen. Die Bühne ruft – und wer könnte da widerstehen? Ich habe erkannt, dass Politik und Kultur viel gemeinsam haben: Beide sind eine Kunstform, bei der man viel reden kann, ohne etwas wirklich zu sagen,“ so Luger mit einem augenzwinkernden lachenden und einem leicht gerötetem weinenden Auge.
Luger, der als Bürgermeister für seine pragmatische und bodenständige Art bekannt ist, hat bereits erste Pläne für das Brucknerhaus angekündigt. „Ich möchte das Programm erweitern – vielleicht eine Reihe von politischen Kabaretts? Oder eine wöchentliche Talkshow, ‚Linz Live!‘, bei der ich die Linzer Bevölkerung über die neuesten Entwicklungen im Rathaus informiere.“ Gerüchten zufolge plant er auch, eine eigene One-Man-Show zu schreiben und aufzuführen, in der er seine Jahre im Amt satirisch verarbeitet.
Insider vermuten, dass Lugers tief verwurzelte Leidenschaft für klassische Musik bereits seit Jahren seine politischen Entscheidungen beeinflusst habe. „Wenn man genau hinhört, dann erkennt man, dass viele seiner Reden den rhythmischen Aufbau einer Sinfonie hatten,“ so ein anonymer Stadtrat. „Manchmal war es allerdings schwer zu sagen, ob er gerade den zweiten Satz einer Bruckner-Sinfonie zitierte oder den Linzer Verkehrshaushalt erklärte.“
Luger ist raus aus der Politik. Vorerst.
Auf unsere konkrete Frage, was er als neue Priorität im Brucknerhaus setzen wolle, antwortete Luger: „Wir brauchen mehr Wagner. Und zwar nicht nur im Programm, sondern auch in der Politik. Wir werden nicht nur klassische Musik spielen, sondern auch Stadtverordnungen und Gemeinderatsbeschlüsse vertonen – von ‚Die Steuerreform in C-Dur‘ bis zu ‚Bauordnung in B-Moll'“
Luger: „Ich habe Linz als Bürgermeister auf Höhen geführt, warum nicht auch als Intendant?“ sagte er zum Abschluss des Gesprächs. „Und wer weiß – vielleicht kandidiere ich in ein paar Jahren wieder für das Bürgermeisteramt. Dann aber mit einer eigenen Hausband.“
Die Linzer Kulturszene darf jedenfalls gespannt sein.
K2 – wir sind mit Bruckner befreundet. Seit 1999.
(Bilder: Land OÖ/ Verena Baumgartner, Archiv)