Die Inflation treibt die Preise in ungeahnte Höhen, so auch die Mietpreise. Inmitten dieser unerbittlichen Preisexplosion auf dem Wohnungsmarkt zeigt eine aktuelle Geschichte die groteske Realität des Mietpreiswahnsinns auf. Ein junger Student, der in der städtischen Mietpreishölle gefangen ist, pendelt täglich unglaubliche 673 Kilometer – per Flugzeug! Warum? Weil es billiger ist!

Willkommen in der Welt des Mietpreiswahnsinns – einem dystopischen Szenario, das zeigt, wie absurd die Lage auf dem Wohnungsmarkt mittlerweile geworden ist. Für viele Studenten und Arbeitnehmer ist es schlicht und ergreifend finanziell vernünftiger, in einer anderen Stadt zu wohnen und zur Arbeit oder Universität zu pendeln, als die exorbitanten Mieten in städtischen Ballungszentren zu bezahlen.

Sebastian Breitmüller, ein angehender Umweltbiologe, lebt in einer Stadt, in der die Mieten das Monatsgehalt eines Durchschnittsverdieners bei weitem übersteigen. Verzweifelt nach einer Lösung suchend, entdeckte er die absurde Realität: Es war tatsächlich günstiger, zu Hause im Hotel Mama zu wohnen und täglich mit dem Flugzeug zu pendeln als vor Ort in einer 25 Quadratmeter Wohnung zu hausen.

Keine Bleibe für Menschen mit begrenztem Budget

„Ich habe überall gesucht – Online-Anzeigen, Wohnungsbaugesellschaften, schwarze Bretter an der Uni, persönliche Kontakte – aber es war einfach nichts zu finden, das meinem Budget entsprach“, erklärt Breitmüller. „Ich hätte vielleicht in Betracht ziehen sollen, eine Niere zu verkaufen, aber ich denke, das Geld dafür hätte auch maximal für ein Semester gereicht.“

Sebastians tägliche Odyssee beginnt in den frühen Morgenstunden, wenn er sich zum Flughafen aufmacht, um den ersten Flug des Tages zu erwischen. Nach einem kurzen Nickerchen an Bord landet er in der Universitätsstadt und macht sich auf den Weg zum Campus. Die Vorlesungen, Proseminare, Praktika und Studiengruppen füllen seinen Tag, bevor er abends wieder den Rückflug antritt. „Wenn mir meine Mama auch noch einen Jause einpackt, dann kann ich zumindest vier bis fünf mal in der Woche noch einen Vollrausch leisten“, so der unter der Armutsgrenze studierende Morgenmuffel.

Ein Mann mit Laptop im Wartebereich eines Flughafens, Stichwort Mietpreise.
(c) AdobeStock
Die Zeit bis zum Boarding nutzt Breitmüller zum Schreiben diverser Seminararbeiten.

Die Ironie dieser Situation ist kaum zu übersehen. Sebastian, ein Student mit begrenztem Budget, investiert einen beträchtlichen Teil seines Geldes in Flugtickets, um den hohen Mieten zu entkommen. Aber die Kosten für ein Zimmer, geschweige denn für eine eigene Wohnung sind schlicht unerschwinglich geworden. Es ist ein kafkaesker Albtraum, in dem die Logik und Vernunft längst dem Mietpreiswahnsinn geopfert wurden.

Mietpreise für immer mehr Menschen ein »echtes« Problem

Während Sebastians Geschichte vielleicht extrem erscheint, ist sie keineswegs ein isoliertes Phänomen. Immer mehr Menschen sehen sich mit der Realität konfrontiert, dass es finanziell vernünftiger ist, weit entfernt von ihrem Arbeitsplatz oder ihrer Uni zu wohnen und den täglichen Pendelstress auf sich zu nehmen. Die ständige Zunahme der Mietpreise hat dazu geführt, dass der Lebensstandard vieler Menschen erheblich beeinträchtigt wird.

Doch anstatt die eigentliche Problematik anzugehen, scheint die Regierung und die ihnen nahe stehenden Immobilienentwickler die Augen vor der wachsenden Krise zu verschließen. Statt bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, werden Luxusapartments gebaut, die nur für eine privilegierte Minderheit erschwinglich sind. Diejenigen, die nicht das Glück haben, in diese exklusiven Wohnungen einzuziehen, werden gezwungen, sich in absurden Situationen wie der von Sebastian wiederzufinden.

„Aber es hat auch seine guten Seiten, denn mittlerweile kennen mich schon alle vom Security-Check und ich werde immer durchgewunken“, kann der Vielfliegerprämiensammler seiner Situation auch etwas Positives abgewinnen.

K2 – in unserem Büro fliegen wir ständig. Vom Ost- in den Westflügel und retour. Seit 1999.

(Bilder: AdobeStock)

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