29.09.2024 – in einem epischen NR-Wahlabend, der für das Geschichtsbuch geschrieben wurde, hat die ÖVP unter Parteichef Karl Nehammer trotz eines Verlustes von über 11% ihre Fäuste in die Luft gerissen und die Wahl wie einen fulminanten Sieg gefeiert. Mit einem leichten Zucken im Augenwinkel erklärt der Parteivorsitzende: „Wir haben zwar verloren, aber das auf beeindruckende Art und Weise! Es ist ein klarer Auftrag der Wähler, dass wir uns nicht unterkriegen lassen. Schließlich haben wir immer noch Stimmen. Und das ist, was zählt!“
Die Feierlichkeiten, die als „größter Sieg der Niederlage“ in die Annalen eingehen sollen – und bestätigten Gerüch(t)en zufolge immer noch andauern –, fanden in der pompös geschmückten Politischen Akademie der Volkspartei statt, wo den Anwesenden Burger, Alkohol und – wer hätte es gedacht – eine Runde Psychopharmaka serviert wurden. „Wir wollen damit sicherstellen, dass alle die Realität so sehen, wie wir es tun“, sagte ein gut gelaunter Parteistratege und hob sein Glas.
Nehammer fühlt sich als »wahrer Sieger«
Der Parteivorsitzende betont in seiner Rede: „Es geht nicht um die Prozentzahlen, es geht um das Gefühl. Und wir haben das Gefühl, gewonnen zu haben.“ Ein tiefer Schluck aus dem Bier, gefolgt von einem Biss in den Burger, und schon wirkt das Wahlergebnis gleich viel angenehmer.
Eine Mitarbeiterin der Partei erklärte, dass man vor allem den Verlust als „eine Art kreativen Erfolg“ sehe. „Wir sind nicht gescheitert, wir haben lediglich neue Wege gefunden, Wählerstimmen zu ignorieren,“ erklärte sie stolz und reichte eine Packung Beruhigungsmittel an den nächsten Kollegen weiter.
Während sich einige Parteimitglieder fragten, ob sie die Prozentzahlen richtig gelesen hätten, erklärte ein anderer voller Freude: „Verlieren ist das neue Gewinnen! Man muss es nur richtig verkaufen.“ Und so folgte auf das 11%-Debakel die feierlichste Niederlage der Partei seit Bestehen. „Uns kann nichts aufhalten – nicht einmal unsere Wähler! Und wenn wir so weitermachen, verlieren wir bei der nächsten Wahl vielleicht noch mehr – und haben dann erst recht einen weiteren wichtigen Grund zu feiern“, rief ein begeisterter Funktionär in die Runde, bevor er zu seinem achten Burger griff.
Psychologen zufolge könnte die Siegesfeier eine Form der „Selbstmedikation“ darstellen. „Verluste dieser Größenordnung müssen erst einmal verarbeitet werden. Da kann eine Kombination aus Alkohol, Fast Food und medikamentöser Unterstützung durchaus helfen, die Realität zu ignorieren,“ so Dr. Sigmund F. Assungslos, Experte für politische Verdrängungsmechanismen.
Politische Beobachter sind sich jedenfalls einig: Der Erfolg der ÖVP liegt darin, dass sie selbst die bitterste Pille mit einem breiten Lächeln schluckt – und das offenbar mit reichlich Flüssigkeitshilfe – denn wer braucht schon Wähler, wenn er eine fette Party haben kann?
K2 – wir nehmen auch Psychopharmaka mit Alkohol. Seit die ÖVP in der Regierung ist.
(Bilder: AdobeStock, Pixabay.com/ K2)