„Dialekt statt Hochdeutsch!“ – so lautet das geplante Integrationsprojekt der oberösterreichischen Landesregierung. Asylwerber sollen ab nächstem Jahr verpflichtende Dialektkurse besuchen, um die echte oberösterreichische Kultur kennenzulernen. „Wer Griaß di! statt Guten Tag sagt, gehört einfach schneller dazu“, erklärt Integrationslandesrat Christian Dörfel (ÖVP) stolz. „Denn wer bei uns lebt, muss uns auch verstehen. Und Hochdeutsch spricht ja ohnehin niemand hier.“
Staatssekretärin Claudia Plakolm, Oberösterreichs Beitrag zur aktuellen Bundesregierung, die ihre eigenen Pressekonferenzen kaum ohne Übersetzer (ins Hochdeutsch) bewältigt, zeigt sich euphorisch: „Des is a waunsinnige Gelegenheit! I hob grod erst letztens mit an Afghanen Hawidere g’sogt und der hot mi voll verstanden. Des verbindet uns!“
Die Kurse sollen praxisorientiert sein. Gelehrt werden Begriffe wie „Oachkatzlschwoaf“ und „Hoid de Papp’n“. Besonders wichtig sei auch die korrekte Anwendung von „Wos wü da?“ in alltäglichen Streitgesprächen.
Dialektkurs 1.0: „Griass di“ statt „Guten Tag“
Die geplanten Kurse sollen bereits im ersten Monat nach der Ankunft beginnen. Laut Regierungsangaben wird „Hoamat-Feeling“ dabei großgeschrieben. Statt auf Grammatik oder Standarddeutsch wird der Fokus auf regional typische Ausdrücke gelegt:
- „Pfiat di“ statt „Auf Wiedersehen“
- „Hawara“ statt „Freund“
- „Wos wüst?“ als Allzweckfrage für jede Lebenslage.
Darüber hinaus sind auch vertiefende Kurse wie „Verständnisübungen in Gstanzln“, „Host mi? Na, oba geh! – Wirtshausdialekt für Fortgeschrittene“ oder „Kiah stott Cows – landwirtschaftliches Vokabular I und II“ geplant. Auch für Prüfungen wird gesorgt: Wer im Alltag nicht auf Anhieb versteht, ob „a gescheite Jausn“ nun eine Einladung oder Beleidigung ist, muss wiederholen.
Ein neues Highlight: Asylwerber müssen nach einem Jahr einen „Oberösterreich-Dialekt-Check“ absolvieren. „Wer ‚Oachkatzlschwoaf‘ flüssig aussprechen kann, ist offiziell integriert“, erklärt der Integrationslandesrat. Zur besseren Motivation soll es als Belohnung einen Gutschein für ein Seidl Bier oder ein „g’schmackiges Speckbrot“ geben.
Integration durch g’scheite Kommunikation
Während einige Einheimische die Initiative als „urig und notwendig“ begrüßen, äußern Kritiker Bedenken: „Ein Dialektkurs bringt nix, wenn’s de Leut nachher in Wien aussetzen!“ Andere wiederum fordern Kurse auch für deutsche Touristen, die ebenfalls oft Verständigungsschwierigkeiten haben.
Die Landesregierung bleibt jedenfalls optimistisch. „Integration is afoch“, heißt es. Hauptsache, am Schluss fragt niemand: „Wos is jetz des bitte für a Schmarrn?“ Und ob die Maßnahme Schule macht, bleibt abzuwarten. In Tirol denkt man bereits über Jodel-Kurse als nächstes Integrationsprojekt nach. „Wenn scho, denn scho!“
K2 – wir werden uns vermutlich (auch) nie integrieren. Seit 1999.
(Bilder: AdobeStock, Pixabay.com)