Wie der ORF heute bekannt gab, wird die traditionsreiche Barbara Karlich Show nach lediglich 25 Jahren ununterbrochener psychologischer Feldforschung im Nachmittagsprogramm sanft entsorgt – quasi ein nationaler Schockmoment, vergleichbar nur mit der Abschaffung des Bankgeheimnisses oder der Einführung der Parkpickerlpflicht in Vorarlberg. Die letzte reguläre Aufzeichnung findet demnach im Juni 2025 statt – allerdings wird Frau Karlich die heimischen Wohnzimmer dank 8.947 vorproduzierter Folgen noch bis ins Jahr 2057 heimsuchen. Damit wird die Show offiziell zum langweili-lebigsten Beitrag zur österreichischen Seelenkunde, dicht gefolgt von der automatischen Zeitansage unter 1503.

ORF setzt auf Innovation

Die Show, bekannt für ihre tiefgründigen Diskussionen über Themen wie „Mein Hund ist mein Therapeut“, „Meine Nachbarin stiehlt mein WLAN – und mein Herz“, „Ihre Mutter ist nicht schuld – aber sie hätte es besser wissen müssen“ oder „Ich liebe meinen Staubsauger“, hat sich einen festen Platz im Nachmittagsprogramm des ORF gesichert. Mit ihrer charmanten Art und der Fähigkeit, selbst die absurdesten Themen mit Ernsthaftigkeit zu behandeln, wurde Barbara Karlich zur Talk-Queen Österreichs.

Doch wer nun glaubt (oder hofft), Frau Karlich nicht mehr im TV sehen zu können, kennt (noch) nicht die Pläne der Programmgestalter am Küniglberg (Anmerkung: der Sitz des ORF). Denn diese setzen sozusagen als Ersatz auf die innovative Fusion zweier nationaler Kulturgüter: Die „Millionenshow“ wird künftig in Doppelmoderation geführt – Armin Assinger, bekannt für das Lesen von Fragen mit dramatischen Atempausen, erhält ab sofort tatkräftige Unterstützung von niemand Geringererem als Barbara Karlich. „Frau Karlich wird dem Format die dringend nötige Tiefe verleihen, indem sie jede Publikumsfrage mit einem thematisch passenden Trauma kontextualisiert“, so ein der Redaktion namentlich bekannter ORF-Insider.

„Wenn du 500 Euro verlierst, aber dein Vater dich nie geliebt hat – wie fühlst du dich?“

Im Zuge dieser Neuausrichtung feiert außerdem ein TV-Klassiker sein verdientes Comeback: Das „Millionenrad“, bekannt aus der Ära Peter Rapp, wird als drehfreudige Randomisierungsmaschine wieder eingeführt. Kandidat•innen, die es wagen, bei der 125.000 Euro-Frage zu scheitern, dürfen künftig das Rad drehen und mit etwas Glück ein Wochenende mit Peter Filzmaier oder einen Auftritt bei Vera Russwurm gewinnen. Arbeitstitel: „Wer wird Millionär – und wenn ja, warum?“

Intendant Roland Weißmann zum Umbau: „Mit dieser Maßnahme stärken wir unsere Kernkompetenzen: Nostalgie, Orientierungslosigkeit und rotweißrote Resilienz. Und ganz ehrlich – irgendwas müssen wir ja senden.“

Eine alte Schreibmaschine, Stichwort ORF-Millionenshow.
(c) AdobeStock
Auf dieser Schreibmaschine wurde das interne ORF-Memo verfasst, mit dem die Mitarbeiter•innen über das Aus der Barbara Karlich Show informiert wurden.

Die neue Millionenshow startet im Herbst. Bis dahin bleibt uns Frau Karlich wie gewohnt erhalten – täglich, sanft säuselnd, mit Themen wie „Mein Ex-Mann ist jetzt mein Hundesitter – und ich zahle Alimente.“

Für Interviewanfragen stehen Armin Assinger (unter Vorbehalt) und Barbara Karlich (nur per Briefpost) zur Verfügung.

Kontakt für Rückfragen:
ORF Pressestelle
Tel.: 0800-KARLICH-EX
E-Mail: barbara.kommt.zurueck@orf.at


Von unserer TV-Zukunftsbeobachtungsstation, direkt aus dem Pralleluniversum Österreich.

(Bilder: AdobeStock/ K2, AdobeStock)

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