In einer interessanten neuen Studie haben Wissenschaftlerder Université de Tuluse einen faszinierenden Zusammenhang zwischen kreativer Denkweise und einem bemerkenswerten Mangel an Schlüsselortungsfähigkeiten entdeckt. Die Ergebnisse dieser Untersuchung, die sicherlich die Art und Weise verändern werden, wie wir über Vergesslichkeit denken, wurden kürzlich in der renommierten Zeitschrift „Journal of Quirky Psychology“ veröffentlicht.

Die Forscher untersuchten über einen Zeitraum von zwei Jahren eine Gruppe von Probanden, die berüchtigt dafür waren, ihre Schlüssel regelmäßig an den ungewöhnlichsten Orten zu verlieren – vom Kühlschrank bis zum Blumentopf auf dem Balkon oder hinter dem Haus. Was sie dabei herausfanden, war ebenso erstaunlich wie amüsant zugleich: Je öfter jemand vergaß, wo er seine Schlüssel abgelegt hatte, desto höher war seine Punktzahl in kreativen Denktests.

Vergesslichkeit und Kreativität sind »kein« Widerspruch

Dr. Anna Fahrniefort, eine der Hauptautorinnen der Studie und Expertin für kognitives Verhalten und unkonventionelle Denkweisen, kommentiert die Ergebnisse: „Es scheint eine klare Korrelation zwischen Vergesslichkeit und Kreativität zu geben. Diejenigen, die ihre Schlüssel ständig suchen müssen, entwickeln eine bemerkenswerte Fähigkeit, alternative Lösungen zu finden und unkonventionelle Denkweisen zu nutzen. wir haben dieses Phänomen ‚Kreatives Schlüsselverlust-Syndrom‘, kurz KSVS, bezeichnet.“

Die Grundlage dieser Erkenntnisse beruhte auf einem interdisziplinären Ansatz, der Elemente der Psychologie, Neurowissenschaften und sogar der Komödie miteinbezog. „Wir wollten herausfinden, ob es einen Zusammenhang zwischen dieser scheinbaren ‚Unordnung‘ und der Fähigkeit zur Kreativität gibt“, fügt Dr. Fahrniefort hinzu, während sie einen Stapel Notizen durchstöbert, den sie erst nach einer kurzen Suche findet.

Die Studienautoren spekulieren, dass dieser Zusammenhang auf die kognitiven Prozesse zurückzuführen ist, die bei der Suche nach verlorenen Gegenständen aktiviert werden. Wenn jemand regelmäßig seinen Schlüssel verlegt, wird sein Gehirn gezwungen, neue neuronale Verknüpfungen zu schaffen und alternative Gedankenpfade zu erkunden, um das Problem zu lösen. Diese erhöhte neuronale Flexibilität wirkt sich dann auch auf andere Bereiche des Denkens aus, einschließlich kreativer Problemlösung.

Eine Frau sitzt vor einer Haustür, weil sie den Schlüssel vergessen hat; neben ihr ein großes Einkaufssackerl.
(c) AdobeStock
Die Ergebnisse dieser Studie werfen ein helles Licht auf das oft unterschätzte Potenzial derjenigen, die regelmäßig ihre Schlüssel verlegen und dann stundenlang verzweifelt danach suchen oder auf den Schlüsseldienst warten.

Nur Korrelation oder doch kausaler Zusammenhang?

Die Auswirkungen dieser Erkenntnisse könnten durchaus weitreichend sein. Unternehmen – vor allem jene in den so called „Kreativbranchen“ könnten beginnen, gezielt nach Mitarbeitern zu suchen, die regelmäßig ihre Schlüssel verlieren, in der Hoffnung, an besonders kreativen Ressourcen zu kommen. Schulen könnten ihre Lehrpläne anpassen, und den Schülern beibringen, wie sie ihre Vergesslichkeit als kreativen Vorteil nutzen können. Möglicherweise sehen wir sogar einen neuen Trend, bei dem vergessliche Menschen als „Kreativitätskatalysatoren“ gefeiert werden.

Natürlich gibt es auch kritische Stimmen, die die Ergebnisse der Studie anzweifeln. Einige argumentieren, dass es sich um eine reine Korrelation handeln könnte, ohne eine tatsächliche kausale Beziehung zwischen Vergesslichkeit und Kreativität. Andere wiederum fürchten, dass die Verherrlichung von Vergesslichkeit dazu führen könnte, dass Menschen wichtige organisatorische Fähigkeiten künftig vernachlässigen.

Mit Schlüssel Verlegen Kreativität trainieren?

Unabhängig von den Debatten, die diese Studie zweifellos auslösen wird, gibt sie uns doch einen interessanten Einblick in die Komplexität des menschlichen Geistes. Vielleicht sollten wir das nächste Mal, wenn wir unsere Schlüssel verlegen, nicht so streng zu uns selbst sein – schließlich könnte es sein, dass wir uns gerade auf dem Weg zu einer brillanten kreativen Lösung befinden!

Letztlich ist es wichtig zu betonen, dass dieser Zusammenhang zwischen Vergesslichkeit und Kreativität nicht bedeutet, dass man mit absichtlichem Verlegen seine Schlüssel seine kreativen Fähigkeiten steigern kann.

K2 – wir suchen unsere Schlüssel. Seit 1999.

(Bilder: AdobeStock)

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