In einer überraschenden Wende gab der SK Rapid Wien bekannt, nach dem (neuerlichen) Skandal-Derby gegen die Wiener Austria seine Fußballabteilung mit sofortiger Wirkung aufzulösen und sich stattdessen auf den Betrieb eines Kegelvereins zu konzentrieren. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem beim 343. Wiener Stadtderby nach dem Schlusspfiff aufgebrachte Fans auf dem Spielfeld aufeinander losgingen und sich gegenseitig mit Böller und Raketen beschossen.

„Wir haben lange überlegt, wie wir auf diese neuerliche Eskalation reagieren sollen. Nach den wiederholten Vorfällen mit stürmenden Fans und Randalen im Stadion haben wir uns gefragt: Warum eigentlich Fußball?“, erklärt der Rapid-Vorstand in einer Pressekonferenz. „Nach reiflicher Überlegung sind wir zu dem Schluss gekommen: Es ist einfach besser für alle, wenn wir es mit einer Sportart versuchen, bei der die Fans nicht so leicht das Spielfeld stürmen können.“

»Rapid Kegler 1899«

Der neue Kegelverein „Rapid Kegler 1899“ verspricht ein neues Kapitel in der Vereinsgeschichte. „Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zukunft in der Kegel-Bundesliga und hoffen, dass unsere treuen Anhänger uns auch auf den Bahnen in der Halle tatkräftig unterstützen – allerdings diesmal bitte ohne Pyrotechnik.“

Laut interner Quellen habe der Verein schon seit Längerem mit der Idee gespielt, sich dem ruhigeren Kegelsport zuzuwenden. „Beim Kegeln gibt es keine Schiedsrichterentscheidungen, die man infrage stellen könnte. Kein Abseits, kein VAR – nur ein paar Kegel und eine Kugel. Das ist die Zukunft des Sports“, schwärmte ein langjähriger Rapid-Mitarbeiter.

Erste Umfragen unter den Fans zeigen jedoch gemischte Reaktionen. Während einige sich freuen, endlich mal in Ruhe und ohne Angst mit der ganzen Familie zuschauen zu können, haben andere bereits angekündigt, Kegelbahnen zu stürmen, falls es nicht „alle Neune“ werden: „Was soll das denn? Kegeln ist doch was für Sonntagnachmittage im Favoritner Seniorenheim!“, so ein mit Adrenalin vollgepumpter Hardcore-Fan der Rapid-Ultras.

Kegelschuhe neben einer Bowlingkugel auf einer Kegelbahn, Stichwort Rapid.
(c) AdobeStock
Künftig wird in Hütteldorf eine „ruhige(re) Kugel“ geschoben und die Fußballschuhe mit Kegelschuhen getauscht.

Der Verein zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass die Umstellung erfolgreich verlaufen wird. Schon in den nächsten Wochen soll das Stadion zu einer Kegelhalle umgebaut werden. Statt Bier und Bratwurst gibt es dann Apfelsaft und belegte Brötchen. „Das wird groß“, kündigt der Vereinspräsident an. „Die Vereinsfarben Grün-Weiß bleiben selbstverständlich erhalten, allerdings wird der altbekannte Schlachtruf „Rapid! Rapid!“ durch »Alle Neune!« ersetzt. Wir sind uns sicher: In zehn Jahren wird ganz Europa über den Rekordmeister »Rapid Kegler 1899« sprechen.“

Die Fans, die bisher als „12. Mann“ bekannt waren, dürfen sich auf eine neue Rolle als „1. Kugel“ freuen. Der Verein verspricht, dass die Spannung auch im Kegeln nicht zu kurz kommen wird: „Unsere Fans können auch hier ihre Leidenschaft ausleben – sei es durch das lautstarke Jubeln, das Aufstellen von bengalischen Teelichtern oder das traditionelle Umwerfen der Kegelbahn.“

K2 – wir gehen bei jedem Rapid-Heimspiel lieber kegeln. Aus Gründen. Seit 1999.

(Bilder: AdobeStock)

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