In einer durchaus überraschenden Wendung hat Wolfgang Sobotka, der Noch-Präsident des österreichischen Nationalrats, seinen Rücktritt von allen politischen Ämtern nach der nächsten Nationalratswahl bekannt gegeben. Doch anstatt sich in den wohlverdienten Ruhestand zu begeben, wird der 68-jährige Sobotka eine völlig neue und durchaus unerwartete berufliche Richtung eingeschlagen: Er wird Finanzsberater.

„Es ist an der Zeit, dass ich mein Talent und meine Fähigkeiten auf einem Gebiet einsetze, das mir schon immer sehr am Herzen lag – dem Vermehren von Geld. Schließlich habe ich ja genügend Erfahrung damit, wie man Budgets verwaltet und finanzielle Löcher stopft. Nach jahrelanger Erfahrung im Umgang mit öffentlichen Geldern fühle ich mich bestens darauf vorbereitet, nun ausgewählten privaten Vermögen zu helfen“, erklärt Sobotka in einer Pressekonferenz, die mehr Fragen aufwarf als beantwortete. „Wer sonst könnte besser beraten, wie man das Beste aus seinem Geld macht, als jemand, der jahrelang darüber entschieden hat, wie das Geld anderer Leute ausgegeben wird?“

Sobotka plant, seine neue Karriere mit dem Claim „Ihr Geld in sicheren Händen – weil ich weiß, wie man es ausgibt“ zu bewerben. Insider berichten, dass er bereits eine Reihe von Kunden gewonnen hat, darunter unter anderem ein ehemaliger Immobilienmilliardär sowie ehemalige Kollegen aus der Politik, die ihr Vertrauen in seine Fähigkeiten bekundet haben. „Er hat uns schon in der Politik gezeigt, wie man Geld verschiebt“, sagte ein anonymer ehemaliger Abgeordneter. „Jetzt bin ich gespannt, wie er das in der Privatwirtschaft umsetzt.“

Mit Sobotka in Kunst der 90er oder seltene Pokémon-Karten investieren

In seiner neuen Rolle als Vermögensberater will Sobotka vor allem auf innovative und kreative Methoden setzen. „Ich denke da an einige Techniken, die ich während meiner politischen Karriere entwickelt habe,“ sagt er zwinkernd. „Zum Beispiel, wie man aus wenig viel macht – das hat in der Politik ja auch immer gut funktioniert. So plane ich beispielsweise, meinen Kunden zu raten, ihre Ersparnisse in Bereiche zu investieren, die bisher wenig beachtet wurden – wie Kunst aus den 90ern oder seltene Pokémon-Karten. Diese haben einen unermesslichen Wert, den der Markt noch nicht erkannt hat.“

Auf die Frage, wie er seinen plötzlichen Karrierewechsel rechtfertigt, antwortet Sobotka augenzwinkernd: „Ich habe immer gesagt, dass ich mich weiterentwickeln möchte. Und was könnte anspruchsvoller sein als der Versuch, die Finanzen von Menschen zu retten, nachdem ich so lange dabei war, sie auszugeben?“

Kritiker werfen ihm jedoch vor, dass sein Wechsel zur Vermögensberatung einen klaren Interessenkonflikt darstellt. „Das ist, als würde ein Pyromane Feuerwehrmann werden“, so ein skeptischer Beobachter. „Man fragt sich, ob er mehr darauf spezialisiert ist, Geld zu verwalten oder es zu verschwenden.“

Illustration: ein Mann in einem Karton paddelt durch raues Gewässer; im Hintergrund die Skyline einer Finanzmetropole, Stichwort Sobotka.
(c) AdobeStock
Als ehemaliger Finanzlandesrat weiß Wolfgang Sobotka natürlich wie kaum ein anderer, wie man am Besten durch die rauen Gewässer der Hochfinanz rudert.

Sobotka bleibt – selbstredend – trotzdem optimistisch und ist fest entschlossen, seine neue Karriere mit demselben Enthusiasmus anzugehen, den er auch in seine politischen Aufgaben eingebracht hat. „Ich werde dafür sorgen, dass meine Klienten finanziell abgesichert sind,“ verspricht er. „Und wenn nicht, kann ich ihnen zumindest beibringen, wie man sich charmant aus jeder Affäre zieht.“

Die Öffentlichkeit bleibt gespannt, wie sich Sobotka in seiner neuen Rolle in seinem neuen Büro gleich Tür an Tür mit einem ehemaligen Kanzler auf der einen und einen ehemaligen Finanzminister auf der anderen Seite schlagen wird. Eines ist jedoch sicher: Langeweile wird in seinem neuen Job wohl kaum aufkommen.

K2 – wir wissen, wo Wolfgang Sobotka´s Haustür ist. Seit 1999.


Disclaimer
Dieser Beitrag ist eine Satire und spiegelt nicht die tatsächlichen Ereignisse oder Aussagen von Wolfgang Sobotka wider. Diese dürften wir hier auch gar nicht veröffentlichen, ohne Support unserer Anwaltsgeschwader. In diesem Sinn sind alle Ähnlichkeiten mit realen Personen oder Ereignissen selbstverständlich rein zufällig und nicht beabsichtigt.

(Bilder: AdobeStock)

Free website traffic