Rudolf S.*, ein ambitionierter Hobbygärtner, ist bekannt für seine technikbegeisterten Projekte. Sein jüngstes Projekt klingt auf den ersten Blick eigentlich durchaus naheliegend. Herr S. baute nämlich die Autopilot-Software aus dem Tesla eines bekannten Ex-Immobilien-Gurus aus, um diese in seinen Rasenmäher Traktor zu integrieren. „Wenn ein Auto damit im Straßenverkehr alleine fahren kann, muss das doch auch bei meinem Rasenmäher Traktor funktionieren“, so der Gedanke von S.
Doch was als Versuch begann, den lästigen wöchentlichen Rasenmäher-Job zu automatisieren, endete in einem Chaos, als der autonom fahrende Rasenmäher auf die frei laufenden Hühner des Nachbarn losging. Doch alles der Reihe nach.
Ein kleiner Schritt für Herrn S., ein großer…
S. dachte, er hätte die ultimative Lösung gefunden, um seine Gartenarbeit gerade in den heißen Sommermonaten zu minimieren. Mit ein paar Wochenendstunden, einem Lötgerät und der aktuellen Tesla-Software gelang es ihm, seinen Rasenmäher in ein selbstfahrendes Gerät zu verwandeln. Der umgebaute Rasenmäher, den er liebevoll »Mäh-lon Musk« nannte, war bereit für seinen ersten Testlauf. Stolz präsentierte er sein Werk seiner Frau und seinen Freunden, wo er große Bewunderung (von den Freunden) und auch große Skepsis (von seiner Frau) erntete.
Fünf Kisten Bier waren eingekühlt – neben seinem besten Freund kam auch noch der örtliche Pfarrer, um die erste autonome Ausfahrt des Rasenmähers standesgemäß zu zelebrieren –, die Liegestühle unter dem großen Nußbaum platziert und der Griller soweit vorbereitet, dass man nur mehr die 2,7 Liter Brennspiritus, die S. über der Grillkohle vergossen hat, anzünden musste. Kurz: es war alles für den großen Moment angerichtet.
3 – 2 – 1 – Autopilot LOS!
Noch vor dem Start des Rasenmähers haben sich die drei Hobbygärtner um zwei der fünf Kisten Bier liebevoll gekümmert. Im Nachhinein betrachtet war vielleicht das der Ausgangspunkt des tragischen Verlaufs. Denn nachdem der Rasenmäher die ersten Runden erfolgreich hinter sich gebracht hat – was »die Drei« ebenfalls mit mehreren Runden gebührend feierten –, schlug der Hitzehammer erbarmungslos zu und hämmerte die gestandenen Männer förmlich in die Liegestühle, um die nächsten zweieinhalb Stunden in ebendiesen ein Nickerchen zu machen.
Und sie schliefen so fest, dass sie nicht einmal durch die verzweifelten Schrei der Hühner des Nachbarn aus ihren Träumen gerissen wurden. Dieser machte nämlich vor nichts Halt und kam erst zum Erliegen, als der Tank leer war. Doch zu diesem Zeitpunkt war es schon zu spät und auf das grausame Gemetzel hatten sich bereits zig-tausende Fliegen gestürzt. Der Nachbar, ein langjähriger Hühnerliebhaber, ist auch nach mittlerweile vier Wochen immer noch erschüttert. „Meine armen Hühner! Sie waren wie meine Kinder!“, sagt er mit Tränen in den Augen.
Tesla weist jede Schuld von sich
Elmo Musk bzw. Tesla selbst haben sich bisher nicht zu dem Vorfall geäußert, doch Insider vermuten, dass die Software für autonomes Fahren wohl doch nicht so einfach auf Rasenmäher übertragbar ist. „Es tut uns leid, aber wir können keine Haftung für die Fehlanwendung unserer Software übernehmen“, könnte man sich die Stellungnahme bereits vorstellen.
S., der nun nur mehr als „Hühnerschreck“ bekannt ist, bereut seine Tat zutiefst. „Ich dachte mir, wenn Elon Musk Autos selbst fahren lassen kann, warum nicht auch meinen Rasenmäher? Ich wollte doch nur den Rasen mähen, nicht ein Massaker anrichten“.
What´s next?
Herr S. hat jedenfalls aus seinem Experiment gelernt und plant nun, seine Technikleidenschaft auf sicherere Projekte zu konzentrieren. „Vielleicht baue ich als nächstes eine Drohne, die den Hund ausführt“, sagt er mit einem nervösen Lachen. Seine Frau hingegen hat bereits alle Elektrogeräte im Haus versteckt. „Man kann nie zu vorsichtig sein“, murmelt sie.
K2 – wir mähen unseren Rasen manuell. Auch im Hühnerstall. Seit 1999.
(Bilder: AdobeStock)
*Name der Redaktion bekannt.