Die Wiener Linien haben heute eine revolutionäre Änderung in ihrer Tarifstruktur angekündigt: Ab 2025 werden die Ticketpreise für U-Bahn und Straßenbahn (Bim) nach dem Gewicht der Passagiere berechnet. Diese innovative Maßnahme soll eine gerechtere Verteilung der Kosten ermöglichen und gleichzeitig Anreize für einen gesunden Lebensstil schaffen. Diese Maßnahme wird zudem von der Österreichischen Gesundheitskasse im Kampf gegen Übergewicht und Adipositas umfangreich unterstützt.

Die offizielle Erklärung der Verkehrsbetriebe lautet, dass schwerere Passagiere mehr Platz beanspruchen und somit höhere Betriebskosten verursachen. Durch die Gewichtsberechnung der Tickets hoffen sie, eine faire Bezahlstruktur zu schaffen, die diejenigen belohnt, die dazu beitragen, die Belastung des öffentlichen Nahverkehrs zu minimieren. „Dadurch werden auch die Kinder- und Jugendtarife wegfallen, da diese ja in der Regel leichter sind und dadurch ohnehin weniger bezahlen müssen. Das erspart den Eltern künftig auch das jünger Machen ihrer Sprösslinge beim Ticketschalter“, so ein Sprecher der Verkehrsbetriebe mit einem Augenzwinkern.

„Ticketpreis pro Kilo“ sorgt für gemischte Reaktionen

Die Reaktionen auf diese Ankündigung sind gemischt. Einige sehen darin eine vernünftige Maßnahme zur Kostenreduzierung und zur Förderung eines gesunden Lebensstils. Andere hingegen kritisieren die Idee als diskriminierend und sozial ungerecht. Es wird befürchtet, dass dies bestimmte Gruppen, insbesondere ältere Menschen oder Menschen mit gesundheitlichen Problemen, benachteiligen könnte.

In den sozialen Medien verbreiten sich bereits zahlreiche Memes und satirische Kommentare zu diesem ungewöhnlichen Ansatz. Einige schlagen vor, dass die Verkehrsbetriebe auch Bonuspunkte für Passagiere einführen sollten, die die Treppe anstelle der Rolltreppe benutzen oder sich im Fahrzeug bewusst »nicht« hinsetzen. Andere teilen humorvolle Bilder von Fitnessgurus, die stolz ihre Tickets mit dem Vermerk „Leichtgewicht“ präsentieren, während andere Szenarien von künftigen „Gewichtskontrolleuren“ anstelle der allseits unbeliebten „Schwarzkappler“ in U-Bahnen für Lacher sorgen. Hier gibt es bereits Vorschläge, spezielle Waagen an den Eingängen der U-Bahn-Stationen und Straßenbahnhaltestellen zu installieren, um das Gewicht der Passagiere zu überprüfen.

Eine Frau vor einem Ticketautomat in einer U-Bahnstation, Stichwort Ticketpreis.
(c) AdobeStock
Künftig wird es vor den Ticketautomaten eine Körperwaage werden, um den Ticketpreis zu bestimmen. Das Gepäck wird (vorerst) noch gratis mitgenommen werden können.

BMI bestimmt den Ticketpreis

„Wir haben lange darüber diskutiert, wie wir diese gesundheitsfördernde Maßnahme umsetzen. Letztlich sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass der Ticketpreis berechnet nach dem BodyMass-Index (BMI), also dem Verhältnis zwischen Körpergröße und Gewicht, am fairsten ist. So wird künftig ein 170cm großer Fahrgast mit 60kg um €1,50 den ganzen Tag die Öffis nutzen können, während aber ein gleich großer mit 90kg für die gleiche Leistung €4,50 zahlen wird müssen. Natürlich werden wir im Zuge der Umstellung auch unsere Wochen-, Monats- und Jahreskarten preislich an den BMI anpassen“, informiert der zuständige Projektleiter Adi Positatis.

Natürlich werde es auch die Möglichkeit geben, direkt beim Ticketautomaten etwaige ärztliche Befunde beispielsweise hinsichtlich genetisch bedingtem Übergewicht einzuscannen, um hier mittels speziellen Rabatten einer etwaigen im Raum stehenden Diskriminierung vorzubeugen. Außerdem werde es auch günstigere Tickets geben, wenn der Fahrgast oder die Fahrgästin die Mitgliedschaft in einem Fitnessclub und/ oder Sportverein herzeigt, so Positatis sichtlich angetan von den geplanten Neuerungen.

Die Zeit wird zeigen, ob diese unkonventionelle Tarifstruktur tatsächlich umgesetzt wird oder ob es sich nur um eine humorvolle Satire handelt, die die Vorstellungskraft der Öffentlichkeit anregt. In jedem Fall hat diese Ankündigung die Diskussion über die Zukunft des Nahverkehrs und innovative Lösungen für die Finanzierung von öffentlichen Dienstleistungen angeheizt.

K2 – wir brauchen keine Tickets, wir laufen den Öffis hinterher. Seit 1999.

(Bilder: AdobeStock)

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