Nachdem wir die durchaus kreativen Praktiken der Verrechnung privater Anwaltskosten des Vösendorfer Bürgermeisters über die Gemeindekassa geleakt haben (Anmerkung: Er hat mutmaßlicher Weise eine entsprechende Rechnung in Höhe von €1.129,32 an ihn als Privatperson „umgemodelt“ und als an ihn als Bürgermeister gestellte Rechnung der Gemeindebuchhaltung übergeben), haben wir ein internes Papier mit weiteren mutmaßlicher Weise geplanten „Finanzmanöver zur Stärkung des Gemeinschaftsgeistes“ einsehen dürfen.

Und ja. Sie werden nicht glauben, was alles möglich ist, wenn man sich als »Ortskaiser mit uneingeschränkter Macht« fühlt, weil man im schwarztürkisblauen Bundesland bei der »richtigen« Partei ist. Was übrigens auch beweist, dass der Mensch halt doch auch nur ein Gewohnheitstier ist. „Gerade, weil ich sehe und höre, wie positiv die Entwicklung unserer Gemeinde wahrgenommen wird, möchte ich diesen Weg, den wir in den letzten Jahren gemeinsam gegangen sind, fortsetzen“, so der Bürgermeister in einer eilig einberufenen Pressekonferenz.

The statue of Constantine at York Minster, keyword Vösendorf.
(c) AdobeStock
„Warum soll es nicht auch in diesen Zeiten echte Ortskaiser geben?“, fragt sich der Vösendorfer Bürgermeister. Vielleicht.

Vösendorf – der Nabel der kreativen Buchhaltungswelt

  1. Gemeindepark als Luxusresort umdeklariert
    Laut internem Papier wird der Bürgermeister in den nächsten Tagen mit Stolz verkünden, dass der örtliche Gemeindepark offiziell als „Luxusresort“ klassifiziert werden wird, um Fördergelder für die Gartenpflege zu erhalten. „Die Schaukel wird dann durch einen langzeitarbeitslosen Cannabisbauern bedient, weil wir schaffen Arbeitsplätze!“
  2. Ampel als Kunstinstallation
    Um Gelder für die Straßenbeleuchtung einzusparen, erklärt der Bürgermeister per Erlass die örtlichen Ampeln zur modernen Kunstinstallation. Bürgerinnen und Bürger werden aufgefordert, die wechselnden Farben und Muster zu bewundern und dabei den Verkehr selbst zu regeln.
  3. Rathaus als Escape Room
    Das Rathaus wird – vorerst als Probelauf in den Sommermonaten – in einen Escape Room umgewandelt. Bürger können nun gegen eine Gebühr versuchen, die bürokratischen Rätsel zu lösen und aus dem Gebäude zu entkommen, während der Bürgermeister als Spielleiter kassiert.
  4. Kommunalsteuern in Cryptowährung
    Um mit der Zeit zu gehen, wünscht sich der Bürgermeister, dass alle Kommunalsteuern ab sofort in Kryptowährung zu entrichtet werden. Die Bürger sind jedoch ratlos, wie sie ihre Steuern in Bitcoin, Dogecoin oder anderen digitalen Währungen bezahlen sollen. Und der Bürgermeister hofft, mit steigenden Kursen die leeren Gemeindekassen wieder auffüllen zu können – #FingersCrossed.
  5. Gemeindelogo auf Merchandiseprodukten
    Außerdem wird das offizielle Gemeindelogo auf T-Shirts, Punschhäferl und Kühlschrankmagneten gedruckt und zum Verkauft angeboten, um zusätzliche Einnahmen zu generieren. Die Bürger werden ermutigt, das Gemeindewappen stolz zu tragen und es als Lifestyle-Accessoire zu betrachten.
  6. Büro-Feuerwehr-Hybrid-Konto
    Nachdem die Verrechnung der (privaten) Anwaltskosten über das interne Feuerwehrkonto so gut funktioniert hat, möchte der Bürgermeister, dass die Feuerwehr künftig auch für die Beschaffung von Büromaterial zuständig ist. Daher wird in der nächsten Sitzung des Gemeinderates das Konto in „Büro-Feuerwehr-Hybrid“ umgewandelt werden.
  7. Feuerwehr-Konto-Challenge
    Nach dem Motto „Weil´s eh schon wurscht ist“ startet schließlich nächste Woche die eine „Feuerwehr-Konto-Challenge“, bei der jede Gemeindebürgerin und -bürger Ausgabenideen für die Gemeinde vorschlagen und diese auf sozialen Medien teilen kann. Die besten und kreativsten Ideen erhalten Rabattmarkerl für die Merchandiseprodukte mit dem Gemeindelogo!

K2 – wir verrechnen »alles« über die Vösendorfer Gemeindekassa. Seit 1999.

(Bilder: AdobeStock)

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