Was 2023 so war und auch 2022 – und die Jahre davor –, nämlich grüne Weihnachten, wird es heuer nicht mehr geben – zumindest wenn es nach den (internen) Plänen namhafter (sogenannter) Wirtschaftsexperten einer (sogenannten) Wirtschaftspartei in Österreich geht. Denn, so ein (noch) anonym bleiben wollender WKO Präsident: „Wir verlegen Weihnachten auf den 15. Jänner! Schluss mit den lauwarmen Dezembertagen, in denen der Schnee so spärlich fällt wie die Motivation, Geschenke zu besorgen.“
Umfragen hätten ergeben, dass ein Großteil der heimischen Bevölkerung genug hat von schneelosen Weihnachten. Das trübe nämlich die Stimmung und die Lust, (noch) tief(er) in die Geldtaschen zu greifen für Geschenke, Glühwein, Punsch & Co. „Durch die Verlegung von Weihnachten in den Jänner wird nicht nur die Chance auf weiße Weihnachten erhöht, sondern auch die Umsätze für den Handel und für die zahlreichen Punschstände und Glühweinhütten. Außerdem verlängern wir so auch den Advent um drei Wochen, sprich die Konsumentinnen und Konsumenten haben fast doppelt so viel Zeit, uns ihr Geld in den Rachen zu werfen“, so der vor Freude auf dem Tisch tanzende Präsident.
Endlose Reihen von Glühweinständen werden die Straßen zieren, und das Glockengeläut wird bis weit ins neue Jahr erklingen – ein Eldorado für Glühweinliebhaber und Geschäftsleute gleichermaßen.
Kirche ist für Weihnachten im Jänner
Und auch die Kirche zeigt sich diesem Vorschlag gegenüber durchaus aufgeschlossen, da es im Gegenzug eine neue »Frohlockungssteuer« für das verlängerte Weihnachtsvergnügen geben soll. „Man muss schon sagen, die WKO hat hier wirklich Gas gegeben. Wir sehen diese Veränderung als göttlichen Funken der Innovation. Der Jänner ist viel stimmungsvoller, wenn man bedenkt, wie viel mehr Schnee und Kälte da sind. Außerdem müssen wir uns nicht mehr mit den Weihnachtsmärkten im Dezember herumschlagen. Sie können nun in aller Ruhe im Jänner einkaufen“, so Pater P. Erversus im Gespräch mit K2.
Die Steuereinnahmen sollen zweckgebunden für kunstschneebeschmierte Kirchendächer, beheizte Krippen und winterliche Kostüme für die Kirchenchöre verwendet werden. „Gute Dinge gibt es eben nicht umsonst. Unser Leben mit den Jünglingen am Ponyhof will auch finanziert werden“, so Erversus mit einem verschmitzten Lächeln.
Allerdings ist man sich in der WKO auch durchaus bewusst, dass es dadurch auch den einen oder anderen Nachteil geben wird. So müsste man etwa die Kalender produzierende Industrie mit einer Art „Kalenderfonds“ unterstützen, da sie ja die jene Kalender, die Weihnachten noch mit 24. Dezember führen, entsorgen müssten. „Wir sind hier in guten Gesprächen und hoffen, dieses Problem beispielsweise mit einem für die Konsumenten kostengünstigen Kalenderblattupdate lösen zu können.“
In diesem Sinn: Frohe Weihnachten im neuen Jahr!
K2 – wir feiern Weihnachten immer schon am 15. Jänner. Seit 1999.
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